Albert Klein feierte seinen 100. Geburtstag im Kreise seiner Lieben – hier mit den ersten Gästen, Sohn und Tochter, am Kaffeetisch.

 
01.08.2019

Er war Segelflieger, aber nie abgehoben

Königstein. Was Zug um Zug beginnt, kann eine lange gemeinsame Reise werden. „Wir haben uns damals in der Straßenbahn kennengelernt“, sagt Albert Klein, der an diesem besonderen Tag an seine verstorbene Frau denkt und glücklich ist, „dass wir 60 Jahre zusammengelebt haben“. Wo sind all die Jahre geblieben? Eine Frage, die sich viele Senioren stellen, auch Albert Klein, der auf besonders viele Jahrzehnte zurückblickt. Der Königsteiner feierte jetzt in der Kursana Villa in der Bischof-Kaller-Straße, wo er seit rund drei Jahren zuhause ist, seinen 100. Geburtstag.

Zu den ersten Gratulanten zählten Tochter, Sohn, eine Enkeltochter und zwei Urenkel sowie Christiane Hinkel, stellvertretende Direktorin der Kursana Villa Königstein und die Leiterinnen und Leiter der verschiedenen Abteilungen der Senioren-Einrichtung, die dem Jubilar Gesundheit wünschten.

Albert Klein wurde im Sudetenland geboren und zog schon während seines frühen Lebens häufig um. Der Zweite Weltkrieg sorgte dafür, dass er in Gefangenschaft nach England und Russland kam, 1959 zog er nach Unterliederbach um, bevor er sich dann für die Kursana Villa entschied.

Der Jubilar arbeitete viele Jahre bei der Hoechst AG in Frankfurt in verantwortlicher Position, die es mit sich brachte, dass er beruflich viel reisen musste und auch im Ausland unterwegs war. Auch im Ruhestand beschäftigte ihn seine frühere Tätigkeit. Seine Kompetenz war gefragt, bis zum 80. Lebensjahr erhielt Albert Klein Anrufe der ehemaligen Kollegen der Hoechst AG, denen sein Rat wichtig war. Keine Wunder, denn der geschätzte Fachmann im Ruhestand galt im privaten wie im Job als hilfsbereiter, liebevoller und rücksichtsvoller Mensch. „Bei ihm kamen immer die anderen an erster Stelle“, sagen Bekannte und Freunde über Albert Klein.

„Wandern und Langlauf mit Skiern waren meine Hobbys“, sagt der Hundertjährige, der bis vor zehn Jahren noch in der frischen Luft der Berge – einmal im Schnee mit Stöcken, einmal in Wanderschuhen auf steinigem Untergrund unterwegs war. Seine sportliche Fitness bis in hohe Alter ermöglichte es dem Königsteiner, dass er sich erst recht spät einen Wunsch erfüllte. Im Alter von 65 Jahren absolvierte er erfolgreich die Prüfung zum Piloten. Albert Klein war Segelflieger, aber bescheiden und nie abgehoben. Fortan ging er jede Woche mit seiner Frau in die Luft.

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