Matthias Damaschke-Gallen (links), Direktor der Kursana Villa Königstein, ermöglicht den beiden Flüchtlingen Mohamad Anas (rechts sitzend) und Mahmod Alali ein Praktikum.

 
09.08.2016

Kursana hilft bei der Integration

Königstein. Wenn der aus dem syrischen Aleppo stammende Mohamad Anas mit seiner Familie telefoniert, erklärt er Vater und Mutter ganz stolz, dass er jetzt in einem Hotel arbeite. „Im Sheraton Kursana Königstein“, sagt der 34-jährige Asylant und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Bei Kursana ist es doch wie in einem Fünf-Sterne-Hotel.


Der Mann aus Syrien absolviert derzeit für drei Monate ein Praktikum in der Kursana Villa Königstein in der Bischof-Kaller-Straße 1. Mohamad Anas trägt wie die anderen Mitarbeiter in der Küche des Restaurants eine rot-weiße Arbeitskleidung, „doch bei diesem Praktikum geht es nicht um die Arbeit, sondern darum Deutsch zu lernen“, betont Matthias Damaschke-Gallen. Mit der Formulierung „Deutsch lernen“ will der Direktor der Kursana Villa Königstein deutlich machen, dass die Sprachkompetenz sowie das Kennenlernen der Kultur und der gesellschaftlichen Werte eine große Rolle spielen.

Mohamad Anas ist nicht der einzige Flüchtling, den die Kursana Villa unterstützt. Mit Mahmod Alali und Eyad Alghusain gibt die Senioren-Einrichtung derzeit insgesamt drei Zuwanderern die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und Land und Leute in Deutschland kennenzulernen. Der 21-jährige Mahmod Alali, der mit seiner Frau vor Krieg und Terror aus Syrien geflohen ist, schaut dem Team in der hauseigenen Wäscherei und Reinigung über die Schultern und packt mit an. Für Eyad Alghusain, der aus Palästina im Gaza-Streifen stammt, ist die Situation anders, als bei den beiden syrischen Zuwanderern, auch wenn alle Drei eine sogenannte Gestattung haben und arbeiten dürfen.

Der 30-Jährige hat in seiner Heimat bereits eine Ausbildung als Pfleger absolviert und in seinem Beruf gearbeitet. Aufgrund seiner fachlichen Kompetenzen ist er in der Kursana Villa bereits seit knapp einem Jahr als Pflegeassistent beschäftigt. Er möchte nach Vorlage seiner für den Beruf notwendigen Papiere und einer erfolgreichen Sprachprüfung künftig in der Senioren-Einrichtung als Fachkraft weiter Berufserfahrung sammeln und die anderen Fachkräfte bei der Pflege der Bewohner verstärken.

Bei den Praktika der Flüchtlinge in der Kursana Villa arbeitet Direktor Matthias Damaschke-Gallen mit dem Freundeskreis Asyl Königstein und der Ausländerbehörde des Hochtaunuskreises zusammen. Die Kursana Villa hat gute Kontakte zum Freundeskreis und die Gruppe bereits beim Aufbau des „Café der Begegnung“ unterstützt. Der Erlös eines Benefizkonzertes mit dem jungen Pianisten Mohin Jan Fariod ging an den Freundeskreis.

Die beiden Praktikanten und der Pflegeassistenz sagen unisono, dass die Erfahrungen in der komfortablen Einrichtung sehr interessant seien. Und wie regieren die Bewohnerinnen und Bewohner? Ursula Wagenbach sagt, sie kenne ausschließlich positive Reaktionen im Haus. Die Senioren seien offen und dankbar, denn die drei jungen Leute begegneten ihnen freundlich, hilfsbereit und respektvoll, so die Vorsitzende des sogenannten Heimbeirates, sozusagen die Interessenvertretung der Bewohner der Kursana Villa. „Und wir haben viel zu lachen“, sagt Ursula Wagenbach. Sie beschreibt die Bewohner der Kursana Villa als weltoffenen und kontaktfreudig, schließlich seien ja viele beruflich und privat im Ausland unterwegs gewesen. Sie selbst habe früher als Stewardess bei der Lufthansa gearbeitet und viele Länder der Erde kennengelernt. Pflegeassistent Eyad Alghusain hat Ursula Wagenbach längst in ihr Herz geschlossen und sie ist froh, dass er bei Kursana bleiben möchte.

Zur Übersicht