Die Polizeioberkommissare Jürgen Seewald und Richard Danne klärten die Senioren im Kursana Domizil über die Maschen von Betrügern auf.

 
19.03.2024

Ausnahmsweise mal unhöflich sein

Kriftel. Senioren werden vermehrt Opfer von Trickbetrügern. Die Maschen sind immer raffinierter und vor allem die Fälle des sogenannten Enkeltricks, der Schockanrufe oder des Betrugs durch vermeintliche Handwerker, Bankmitarbeiter oder Polizisten nehmen zu. Oftmals sind die Opfer zu gutgläubig und naiv, gleichzeitig werden die Täter immer dreister. Die Tricks der Gauner hat die Polizei jetzt bei einem Präventionstag im Kursana Domizil am Freizeitpark erläutert und darüber aufgeklärt, wie man sich gegen die Betrüger schützen kann. In einem Vortrag informierten die Polizeioberkommissare Jürgen Seewald und Richard Danne als „Schutzmann vor Ort“ knapp zwei Dutzend interessierte Senioren über die Möglichkeiten der Prävention.

Das Kursana Domizil ist zwar ein beschützender Ort, an dem kein Fremder unbemerkt vor der Tür der Senioren stehen oder gar im Zimmer auftauchen kann, doch auch in der Senioreneinrichtung sei Prävention ein wichtiges Thema, sagte Polizeioberkommissar Jürgen Seewald. Er riet den Bewohnerinnen und Bewohnern, sie sollten ihr Zimmer immer abschließen, wenn sie gehen, nach Möglichkeit keine Wertsachen offen liegen lassen, sondern einen Safe oder das Taschengeldkonto der Einrichtung nutzen. Beim Spaziergang sollte die Handtasche stets nah am Körper, am besten unter der Jacke getragen werden.
Die Polizeibeamten sprachen auch über „falsche Handwerker“, die man nie aus den Augen lassen dürfe und sich am besten per Anruf bei der Hausverwaltung rückversichern sollte, ob es sich tatsächlich um Handwerker handele. Wer im Haus fremden Personen begegnete, sollte diese ansprechen und nach dem Woher und Wohin fragen, so die Polizei. Das wirke vielleicht unhöflich, habe aber eine große präventive Wirkung.
Einige Senioren erzählten den Polizeibeamten, dass sie bereits Erfahrung mit sogenannten Enkeltrickanrufen hätten. Nach Darstellung der Oberkommissare rufen die Täter oftmals Menschen an, deren Vornamen im Telefonbuch darauf hinweisen, dass sie zur älteren Generation gehören. Man sollte niemals auf Geldforderungen eingehen, der vermeintliche Neffe sollte persönlich vorbeikommen, so der Tipp der Ordnungshüter. Jürgen Seewald und Richard Danne warnten davor, persönliche Papiere wie Briefe, Kontoauszüge oder Banküberweisungen achtlos in die Altpapiertonne zu werfen. Die Senioren wurden auch darüber informiert, dass die Polizei kein Geld sicherstelle, überprüfe oder abhole. Falls ein Gauner anrufe, sei es besser, keinerlei Informationen preiszugeben und stattdessen den Telefonhörer einfach aufzulegen. Ausnahmsweise dürfe man auch mal unhöflich sein, so die Polizei. 

 

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