Soviel Freiheit und Auslauf wie im Kursana Domizil sind die Hühner gar nicht gewohnt. Sie waren bisher mit vielen anderen unter einem Dach.

 
22.06.2021

Fünf tierische Freunde

Kriftel. Im Kursana Domizil am Freizeitpark sind fünf außergewöhnliche Bewohner zuhause. Ein Quintett gefiederter Freunde hat es den Senioren angetan. Die Hühner sind geliehen, und sie fühlen sich auf einem Grünstreifen neben dem Haus wohl. Wenn die Hühner dann auch noch Eier legen, was meistens am Vormittag geschieht, ist die Freude groß, denn das kann als sicheres Zeichen dafür gewertet werden, dass es ihnen gutgeht.

Untergebracht sind die „Gäste“ auf Zeit auf einer 25 Quadratmeter großen Grünfläche, umgeben von einem Steckzaun. In einem kleinen Häuschen mit einem feuerroten Dach können die Hühner Schutz suchen. Schatten spendet der große Apfelbaum und wenn das nicht ausreicht, werden auch noch die großen Schirme aufgespannt. Bei den Tieren handelt es sich um ausgediente Legehennen aus der Massentierhaltung, die sich hier nun unter Einhaltung der Tierschutzrichtlinien und des gesetzlichen Impfschutzes erholen und nach Herzenslust im Gelände umherlaufen können.

Dabei verfolgen ihre Bewegungen immer mindestens ein paar Augenpaare. Einige Senioren im Kursana Domizil haben sich sogar gemeldet, weil sie mit dafür Sorge tragen wollen, dass die Hühner stets mit frischem Wasser, Futter und Streu versorgt sind. Beste Bedingungen also für das Legen von gesunden Frühstückseiern. Bei dem Futter, das von einem speziellen Automaten kontinuierlich abgegeben wird, handelt es sich um eine Mischung aus Legemehl, Körnerfutter und Muschelgrit. Letzteren brauchen die Tiere auch aufgrund des Kalkgehaltes, um die Eierschalen bilden zu können.

„Rent a Huhn“ ist ein Projekt, das Carina Nitzling, Leiterin des Sozialen Dienstes im Kursana Domizil, realisiert hat. Die Tiere stammen vom Hühnerhof Lüft in Seligenstadt (Kreis Offenbach). So manche Bewohnerin und auch Bewohner fühlen sich beim Anblick der Hühner an frühere Zeiten erinnert, als sie selbst in der Jugend für die Versorgung von Hühnern zuständig waren. Auch die Mitarbeitenden im Kursana Domizil verwöhnen die Hühner mit Löwenzahnblättern oder Salat aus eigenem Anbau.

„Es ist einfach eine Freude zu sehen, wie wohl sich die Tiere hier fühlen und wie schnell sie sich bei uns erholt haben“, sagt eine Bewohnerin, die täglich nach dem Wohlbefinden der Tiere schaut und voller Tatendrang zu Handschuhen und Schaufel greift, um das Innere des Stalls zu säubern als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Und wenn das erledigt ist, dann gibt es noch Streicheleinheiten für die Hühner. Denn sie lassen sich durchaus gerne verwöhnen. Und wenn ein Huhn keine Lust mehr hat, dann läuft es einfach weg.

 

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