Senioren erfahren viel Neues über Hopfen und Malz

Kriftel. Es ist vielseitig im Geschmack, arm an Zutaten und in Deutschland sowie vielen anderen Ländern eine Art Kulturgut, das bei keinem Fest fehlen darf, aber auch süchtig machen kann: Bier. Kaum ein anderes Getränk ist so beliebt wie der sogenannte Gerstensaft, der bereits vor rund 10.000 Jahren hergestellt wurde. Früher spuckten die Brauer in ihr Produkt, weil Hefe noch nicht bekannt war. Die Wirkung von Hopfen entdeckte später Hildegard von Bingen. All dieses und noch viel mehr Wissen über das schäumende Getränk gab jetzt der Hobby-Brauer und erfahrene Craftbeer-Tastingleiter Benjamin Dorbert bei der zweiten Krifiteler Bierverkostung an Senioren und Mitarbeitenden des Kursana Domizils am Freizeitpark weiter.

Die zwei Dutzend Bierfans erlebten einen Abend für alle Sinne, sie hörten viel über das Getränk, sahen verschiedene Flaschenformen und durften auch bei einem Gläschen zugreifen, riechen und schmecken. Benjamin Dorbert erzählte etwas zur Biergeschichte und Geschichten über Bier. Die Gäste des Tastings durften vier verschiedene Sorten probieren. Der Brau-Fachmann schenkte dem Publikum ein Pilsner, ein India Pale Ale (IPA), zwei verschiedene Stouts und ein Belgisches Triple, das dreifach vergoren ist, ein. Als „Zugabe“ servierte der Experte ein selbstgebrautes Bier, dem er den Namen „Bens dunkles Lager“ gab.
Die bierselige Runde im Kursana Domizil erfuhr über das India Pale Ale, das es ursprünglich durch die Briten gebraut und nach Indien verschifft wurde, damit die Kronkolonien in Indien gutes Bier haben. Zur besseren Haltbarkeit sei viel Hopfen verwendet worden. Das Bier habe einen hohen Alkoholgehalt erhalten und sollte eigentlich nach der langen Schifffahrt in Indien verdünnt werden, sagte Benjamin Dorbert. „Doch die Briten tranken es lieber unverdünnt und so entstand das beliebte IPA.“
Nicht etwa Wein oder Kaffee, sondern Bier ist nach Auskunft des Experten das vielfältigste Getränk. Die Zutaten und deren Verhältnis sind im Deutschen Reinheitsgebot, das als ältestes Lebensmittelgesetz der Welt gilt und in der Bayrischen Landesverordnung von 1516 festgehalten. Es dürfen nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden. Im Ausland wird anders gebraut, in Asien mit Reis oder in Belgien mit diversen zugesetzten Aromen.
Die Tester im Kursana Domizil waren von Benjamin Doberts Fachwissen beeindruckt.  „Da muss man so alt werden, um so was zu erleben“, sagte die 88-jährige Gertraud Schneider anerkennend. „Super, was ihr euch alles einfallen lasst.“ Steffen Schmidt, Praxisanleiter im Kursana Domizil, sagte nach der Verkostung, er habe selbst als passionierter Biertrinker noch einiges dazugelernt. Auch Kursana- Direktorin Stefanie Hoyer zieht eine positive Bilanz „Es war ein wunderschöner Abend. Es macht mich stolz, dass so viele Bewohnern und Mitarbeiter gemeinsam ein paar schöne Stunden erlebt haben.