Der neue Fuldaer Bischof, Dr. Michael Gerber, besucht jetzt Anton Möller.

 
22.01.2020

Bischof dankt für ehrenamtliches Engagement

Künzell. Wer in der Kirche mehr als 70 Jahre lang die Orgel spielt und damit die Gottesdienste sowie Veranstaltungen bereichert, dem gebühren Dank und Anerkennung. Beides gab es jetzt für Anton Möller, der seit Sommer 2016 im Kursana Domizil Künzell zuhause ist, vom neuen Fuldaer Bischofs Dr. Michael Gerber. Der Geistliche stattete dem 94-jährigen Bewohner der Pflegeeinrichtung in der Brandenburger Straße einen Besuch ab und dankte Möller für sein vielfältiges Engagement für die Kirche, das Vereinswesen und damit für die Menschen in der Pfarrgemeinde.

Anton Möller war in der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus und Valentin Steinhaus-Steinau, für den Ortsteil Steinau, für die Gemeinde Petersberg und für den Landkreis Fulda ehrenamtlich im Einsatz. Sein Glaube gab ihm die Motivation, sich für das Gemeinwohl zu engagieren. Er wurde mit 17 Jahren zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft. Als er wieder nach Hause kam, setzte er sich dafür ein, dass der Gemeinsinn und das Vereinsleben in seiner Heimatgemeinde wieder aufleben konnten.

 

Im Alter von zwölf Jahren begann Anton Möller in der Kirche in Steinau mit dem Orgelspiel. Zunächst sorgte er nur werktags für Musik, doch als sein Orgellehrer zum Militärdienst eingezogen wurde, griff er immer in die Tasten und drückte die Pedale. Somit spielte er über 70 Jahre, davon 52 Jahre ohne Vertretung, in seiner Heimatpfarrei die Orgel, auch bei Wallfahrten, Prozessionen und an den Kar-Tagen.

 

Für seine Verdienste im kirchlichen Leben erhielt Anton Möller vom Bistum Fulda bereits zahlreiche Ehrungen. Außerdem wurde er zum Kantor ernannt. Der ehemalige Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen überreichte Möller 2007 eine Ehrenurkunde für seine 70-jährige Organisten-Tätigkeit und ehrte ihn mit der höchsten Auszeichnung, der Verdienstmedaille des Bistums Fulda.

 

Für die Sozialgemeinschaft da sein und Anderen eine Freude machen, das ist das Credo des Künzellers und danach lebt er auch im Kursana Domizil. Steht in der Pflegeeinrichtung ein besonderer Geburtstag an, lässt Anton Möller es sich nicht nehmen, den Jubilar, die Jubilarin persönlich zu besuchen und ihm oder ihr mit Akkordeon oder Harmonika ein Geburtstagsständchen zu spielen. Manchen besonders lieb gewonnenen Bewohnern textet er auch selbst ein Geburtstagslied oder Gedicht.

 

Die Senioren schätzen auch seine Auftritte in den Singgruppen, zu denen sich die ältere Generation immer mittwochs in den drei Wohnbereichen trifft. Wenn jahreszeitlich passende sowie bekannte Volks- und Wanderlieder erklingen, begleitet Anton Möller den Gesang der Gruppe mit seinem Akkordeon Nicht zuletzt wegen seines sozialen Engagements und seiner freundlichen Art erhielt Anton Möller bei der Wahl des Einrichtungsbeirates, der Interessenvertretung der Bewohner, die meisten Stimmen.

 

Beim Besuch von Bischof Gerber blätterten der Geistliche und Anton Möller in Fotoalben und sahen sich Urkunden und Bilder an. Der Senior erzählte dabei auch von seiner Zeit bei der Feuerwehr und von einer besonderen Ehrung: Bundespräsident Horst Köhler verlieh ihm im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz.

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