Ein Friedensstein machte Station im Kursana Domizil Kürten

Es ist eine geflügelte Redensart, aber der in Kürten ansässige Künstler Michael Flossbach hat sie auf kreative Weise mit Leben erfüllt: Sein „Stoning Roll“ ist als Projekt gedacht, das einen Stein ins Rollen bringen soll. Einen Stein für den Weltfrieden.

Am 21. September, dem Weltfriedenstag, machte der rollende Basaltstein im Kursana Domizil Kürten Station. Mit dabei: Kürtens Bürgermeister Willi Heider, der begeistert von der Aktion war. Dort stellte Flossbach sein Projekt mit einem Lichtbildvortrag interessierten Bewohnern der Einrichtung vor, von denen sich viele noch an die Kriegsjahre erinnern können. „Diese Erfahrung“,  so der engagierte Künstler, „fehlt den Menschen meiner Generation. Sie kennen nur Friedenszeiten und glauben, dass Frieden etwas Selbstverständliches ist. Aber er ist keineswegs selbstverständlich. Man muss etwas dafür tun.“

Flossbach, seine Familie und Freunde  tun etwas. Sie haben einen Stein ins Rollen gebracht. Einen Denkanstoß, der Menschen dazu bringen will, sich zu bewegen, sich zu engagieren. Sie wollen auf die Notwendigkeit hinweisen, dass man sich für den Frieden engagieren muss. Und dass jeder etwas zum Erhalt des Friedens beitragen kann, 

2018 nahm die Idee im Bergischen Land erste Formen an. Flossbach ließ im Eifler Städtchen Mayen einen runden Stein aus Basalt anfertigen und tat gemeinsam mit Freunden den ersten Schritt: Man machte sich auf den Weg nach Berlin. Ziel: Mit „Stoning Roll“ am 3. Oktober das Brandenburger Tor zu passieren. Das Projekt sorgte in den Medien für Aufmerksamkeit, unterwegs fanden sich immer Weggefährten, die den Stein in Bewegung hielten. Schließlich rollte der Stein tatsächlich durch das Brandenburger Tor, zeigte aber leichte Ermüdungserscheinungen. Die Laufschienen mussten erneuert werden, eine Pause stand an.

Jetzt rollt der Stein wieder. Hand in Hand rollte ein Team engagierter Kursana MitarbeiterInnen den Stein am Mittwoch vom Kursana Domizil in Kürten Bechen ca. 6 km nach Kürten Sülze zurück ins Atelier des Künstlers. Der weitere Weg führt von dort am 1. Oktober unter dem Motto FAIR PLAY – über mehrere Stationen nach Bergisch-Gladbach, wo der „Stoning Roll“ viel Aufmerksamkeit erregen dürfte. Ab 19.30 Uhr wird es dort ein buntes Bühnenprogramm geben. Am 2. Oktober rollte er dann weiter Richtung Kölner Zoo und am am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, soll der „Stoning Roll“ als Symbol für den religiösen Weltfrieden Station in der zentralen Moschee, in der Synagoge und abschließend im Dom machen.