Walborg Schröder feiert ihren 90. Geburtstag. Foto: Kursana

 
13.03.2023

Ein Leben für Frieden und Völkerverständigung

Als Walborg Schröder am 11.03. 1933 im sächsischen Freiberg das Licht der Welt erblickte, war Adolf Hitler gerade zum Reichskanzler ernannt worden und der Nazi-Terror hatte begonnen. Ihr Vater, bis dahin aktiver Sozialdemokrat und beruflich Leiter einer Schule, wurde wegen der neugeborenen Tochter „nur“ aus dem Schuldienst entlassen und verdiente den Lebensunterhalt fortan als Hilfsarbeiter. Die Vaterschaft hatte ihm die Verhaftung durch die Nazis erspart.

Als Walborg Schröder am 11.03. 1933 im sächsischen Freiberg das Licht der Welt erblickte, war Adolf Hitler gerade zum Reichskanzler ernannt worden und der Nazi-Terror hatte begonnen. Ihr Vater, bis dahin aktiver Sozialdemokrat und beruflich Leiter einer Schule, wurde wegen der neugeborenen Tochter „nur“ aus dem Schuldienst entlassen und verdiente den Lebensunterhalt fortan als Hilfsarbeiter. Die Vaterschaft hatte ihm die Verhaftung durch die Nazis erspart.

 Walborg Schröder, inzwischen 90 Jahre alt und verwitwet, lebt mittlerweile seit sechs Jahren im Kursana Domizil Kürten. Als Vorsitzende des Bewohnerbeirats vertritt sie dort die Interessen der anderen älteren Menschen, die im Domizil wohnen. Ihr Leben war stets bewegt und auch von gesamtdeutscher Geschichte beeinflusst. 

Sie studierte Russisch in Leipzig in der damaligen DDR. Bei den Weltjugendfestspielen 1951 in Berlin lernte sie ihren Mann kennen und lieben, er kam aus dem Westen, aus der jungen Bundesrepublik. Sie heirateten 1953 und Tochter Andrea kam 1958 zur Welt. Das junge Paar konnte sich nur bei den Besuchen ihres Mannes in der DDR sehen. Sie stellte einen Ausreiseantrag und musste zehn Jahre warten. Im Jahr 1962 konnte sie in die Bundesrepublik übersiedeln und endlich mit ihrem Mann als Familie zusammenleben. 

Berufliche Gründe brachten die Familie dann nach Bergisch Gladbach. Walborg Schröder fand mit ihren ausgezeichneten Russisch-Kenntnissen Arbeit in der Presseabteilung der Sowjetischen Botschaft in Köln-Marienburg, ihr Mann bei einem Düsseldorfer Verlag. Bergisch Gladbach war für die beiden ein idealer Lebensmittelpunkt.

Walborg Schröder engagierte sich ein Leben lang für Frieden und Völkerverständigung, zunächst in der deutsch-sowjetischen, später in der deutsch-russischen Gesellschaft sowie in der Gewerkschaft und Frauenbewegung. Die Zeichen standen damals auf Entspannung. Die heutige politische Entwicklung bedrückt sie sehr. Dass es in der heutigen Zeit noch einmal zu einem Krieg in Europa kommen würde, hätte sie nicht für möglich gehalten.

 

Walborg Schröder feiert ihren 90. Geburtstag im Kreis ihrer Familie, Verwandten und Freunde.

 

Zur Übersicht