Die gemeinsame Erinnerung im Kürtener Trauer-Café tat Angehörigen, Mitarbeitern und Bewohnern gut

 
24.10.2018

Erinnerung wachhalten

Angehörige und Bewohner gedachten gemeinsam der Verstorbenen.

Der Tod macht viele Menschen sprachlos. Zu einschneidend ist der Verlust eines nahestehenden Menschen, den man verkraften muss. Und weil die Angst vor dem Sterben so übermächtig ist, ist das Thema Tod in unserer Gesellschaft zu einem Tabu geworden. Dabei ist Trauern sehr wichtig.  Denn es hilft, die seelische Belastung zu verarbeiten, die ein Verlust immer bedeutet. Und es hilft natürlich auch gegen das Vergessen.

 

Psychologen sprechen von einem Trauerprozess, der  nach dem Tod eines Angehörigen, Freundes oder Bekannten in Gang kommt. Wie Menschen trauern, ist sehr individuell. Die einen suchen Trost im Gespräch und in der Gemeinschaft, andere ziehen sich in sich selbst zurück. Die Zeit heilt dann die meisten Wunden. Aber wie geht man in Einrichtungen  mit Tod und Trauern um, in denen das Sterben zwangsläufig zum Alltag gehört? Im Kursana Domizil Kürten orientiert man sich jetzt am Vorbild der Hospizbewegung, die dem Tod und der Trauer seit jeher mehr Raum einräumt.  Zur ersten Gedenkstunde lud Direktor Oliver Züll eine Vertreterin des ökumenischen Hospizdienstes Wipperführt ein, die in einer bewegenden Ansprache von ihren Erfahrungen mit dem Umgang mit dem Sterben und dem Trauern im Hospiz berichtete. Zu Gast auch eine Mitarbeiterin eines Bestattungsinstituts, die von den Belastungen ihres Arbeitsalltags berichtete.

Nach der Gedenkstunde trafen sich Angehörige, Mitarbeiter und Mitbewohner noch zu Kaffee und Kuchen im Trauer-Café. „Viele unserer Seniorinnen und Senioren, aber auch die Mitarbeiter haben diese Möglichkeit, über dieses schwierige Thema zu sprechen und sich gemeinsam an die Verstorbenen zu erinnern, gerne angenommen“,  so  Oliver Züll,,„Und auch die Angehörigen waren für diese gemeinsame Erinnerung dankbar. Das werden wir ganz sicher regelmäßig wiederholen.“

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