Auf großes Interesse stieß die Lesung über die Politikerin Hildegard Hamm-Brücher. Foto: Kursana
Auf sehr großes Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner des Kursana Domizils Kürten stieß eine Lesung über die Politikerin Hildegard Hamm-Brücher. Im Lauf der Lesung durch die Kölner Historikerin Karin Feuerstein-Praßer entwickelten sich lebhafte Gespräche und Diskussionen. Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer konnten sich sehr gut an die politischen Geschehnisse in der aktiven Zeit von Hildegard Hamm-Brücher erinnern.
Sie gehörte seit Mitte der 1950er Jahren zu den bekanntesten bundesdeutschen Politikerpersönlichkeiten, was nicht zuletzt an ihrer herausragenden Rolle in einer Zeit lag, in der Politikerinnen in der Bundesrepublik allgemein und in ihrer Wahlheimat Bayern speziell noch als etwas Außergewöhnliches angesehen wurden. Mit ihrem Engagement für Bildungsreformen und Frauenemanzipation, später auch eine Parlamentsreform und die Aufarbeitung der NS-Zeit löste sie sowohl bei der politischen Konkurrenz als auch in ihrer eigenen Partei, der FDP, bis ins hohe Alter heftige Diskussionen aus, galt aber gleichzeitig über viele Jahrzehnte allgemein als „Grande Dame des Liberalismus“.
Für Hildegard Hamm-Brücher war die Etikettierung als „unbequeme Frau“ eine positive Bestätigung ihres demokratischen Engagements, sich gerade auch in einer von Männern dominierten Politik immer wieder aktiv einzumischen. Über Jahrzehnte hat sie dabei auf Landes- und Bundesebene für liberale Grundwerte, für soziale Gleichstellung sowie für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gestritten.
Im Lauf ihrer politischen Karriere war Hamm-Brücher unter anderem Landes- und Bundestagsabgeordnete, Staatssekretärin auf Landesebene in Hessen und bekleidete als erste Frau die Funktion einer Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Sie kandidierte auch einmal für das Amt des Bundespräsidenten.
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