Justine Teichmann macht die Ausbildung zur Pflegefachkraft im Kursana Domizil Merseburg. (©Kursana)

 
01.12.2022

Berufsbegleitend zur Pflegefachkraft

Eine Ausbildung machen und weiter Gehalt bekommen: Die neue generalisierte Pflegeausbildung ist auch berufsbegleitend und sogar ohne Verlängerung möglich. Eine Chance für Berufserfahrene und Quereinsteiger, mit vielen Jobperspektiven.

„Ich bin angekommen“, sagt Justine Teichmann, Auszubildende zur Pflegefachfrau im Kursana Domizil Merseburg.  Für die 24-Jährige im zweiten Lehrjahr ist dies nicht die erste Station auf dem Weg ins Berufsleben. Eine kaufmännische Ausbildung brach sie ab, als sie merkte, dass ihr dies nicht lag. Stattdessen machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus und später eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten. Bevor sie sich im Kursana Domizil als Pflegehilfskraft bewarb, war sie in einer Arztpraxis angestellt. „Mir fehlte die Abwechslung und die direkte Arbeit am Menschen“, begründet sie den Wechsel.

Im Kursana Domizil gefiel es Justine Teichmann so gut, dass sie sich für eine Fachausbildung entschied. Das neue generalisierte Modell vereint die Bereiche Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und kombiniert den Unterricht an einer Pflegeschule mit wechselnden Praxiseinsätzen. Nach den ersten Monaten in der Senioreneinrichtung arbeitete Justine Teichmann erst in der Kinderpflege und dann im Krankenhaus. Als nächstes steht ambulante Pflege an, und am Ende psychiatrische. Als Pflegefachfrau kann sie später EU‑weit in all diesen Bereichen arbeiten, sich aber auch im letzten Ausbildungsjahr auf einen spezialisieren. 

Justine Teichmann macht die dreijährige Ausbildung berufsbegleitend und erhält statt einer Ausbildungsvergütung weiterhin ihr Gehalt als Pflegehilfskraft. Gefördert wird dies von der Agentur für Arbeit, die so Menschen im Beruf ermöglicht, sich weiter zu qualifizieren und dabei ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch das ausbildende Unternehmen wird unterstützt. Dass sie schon über Berufserfahrung verfügt, hilft Justine Teichmann. Trotzdem ist die Ausbildung anspruchsvoll, der Wechsel zwischen Schule und Arbeit im Schichtdienst eine Herausforderung. Einen Ausgleich findet sie bei stundenlangen Wanderungen mit ihrem Hund. Daneben spielt sie Gitarre und hat auch wieder mit dem Boxen angefangen. „Das macht den Kopf frei“, so die empathische Powerfrau.

Dass die Pflege genau ihr Ding ist, dessen ist sich Justine Teichmann inzwischen sicher: „Ich mache das mit Herzblut gerne, ich kann mir nichts anderes vorstellen“, sagt sie. An der Altenpflege schätzt die angehende Fachkraft die intensive Beziehung zu den Bewohnern, das familiäre Klima und die hohe Wertschätzung, die ihr entgegengebracht wird. „Man kann viel Gutes tun“, findet sie, und man bekomme dies von den Senioren tagtäglich gespiegelt. „Sie hat viel Talent“, lobt Einrichtungsleiterin Ina Thiele und sieht ihre Auszubildende schon auf dem Weg zur Praxisanleiterin, Wundmanagerin oder Wohnbereichsleiterin. Sie ist überzeugt: Justine ist im Pflegeberuf angekommen, aber noch lange nicht am Ende der Karriereleiter.

Foto: Kursana

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