Unwiderstehlich fröhlich: Die Clownsnasen Martina Bartora und Carla Marquitz (v.l.) zu Besuch im Kursana Domizil

 
26.08.2020

Das Lachen zu Gast

Über Besuch freuen sich die Bewohner des Kursana Domizils Merseburg immer. Dieser jedoch zauberte ein besonders breites Lächeln in alle Gesichter: Martina Bartora und Carla Marquitz alias Rosa und Florienchen überraschten die Senioren der Pflegeeinrichtung mit einer Clownsvisite. 

Die Gäste vom Verein Clownsnasen e.V. aus Taucha kamen nicht mit leeren Händen. Kunterbunt kostümiert und mit Staubwedel, Mandoline und kleinen Mitbringsel im Gepäck zogen sie vor allem durch die Demenz-Wohnbereiche und sorgten dort für Wirbel und gute Laune. Ein gezieltes Überraschungsmanöver: Während die einen gerade Kuchen aßen, schauten andere Fernsehen, gingen spazieren oder hielten sich in ihren Zimmern auf. In der jeweiligen Alltagssituation, in der sich die Bewohner gerade befanden, gelang es Rosa und Florienchen, mit Improvisationstalent und Feingefühl spielerisch einen emotionalen und kommunikativen Zugang zu ihnen zu schaffen. Die Mittel: Jede Menge Witz, viel Fantasie und sichtliche Professionalität, dazu Herz- und Blümchensticker, die sie aus ihrer Mini-Handtasche zauberten und den Senioren unter anderem auf ihre Kaffeetassen klebten. „Auch Bewohner, die sonst eher in sich gekehrt sind oder ihre Ruhe lieben, reagierten erstaunlich erfreut“, zeigte sich Direktorin Ina Thiele beeindruckt.

Bühnenreif waren auch die musikalischen Einlagen der beiden Clowns: Als sie mit Gesang und Mandolinenbegleitung die Filmmusik zum Literaturklassiker Doktor Schiwago anstimmten, weckten sie viele Erinnerungen und sorgten bei Bewohnern und Mitarbeitern gleichermaßen für Gänsehaut.  

Lachen ist gesund, diese Erkenntnis ist seit langem anerkannt und belegt. Es fördert den Heilungsprozess, mobilisiert Kraftreserven, spendet Mut und Zuversicht. Schon seit den 1990er Jahren haben sich professionelle Clownsvisiten in Krankenhäusern etabliert. Auch die Clownsnasen aus Laucha besuchen unter anderem Kinderkrebsstationen, wo sie den kleinen Patienten ebenso wie den Pflegekräften ermöglichen, dem belastenden Klinikalltag für einige glückliche Momente zu entfliehen. Inzwischen sind sie auch in Alten- und Pflegeeinrichtungen aktiv. Denn auch in der Altenpflege wird Humor als unterstützendes Element immer beliebter und zeigt gerade bei Menschen mit Demenz große Wirkung. Neben externen, professionellen Therapieclowns gibt es heute auch Workshops und Schulungen für Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen.  

Rosa und Florienchen hatten an diesem Tag ihr Debut in Haus Laurentius. „Ich habe mit den Clownsnasen schon vor einigen Jahren in Leipzig prima zusammengearbeitet und war von Anfang an überzeugt, dass das auch in Merseburg gut funktionieren wird“, erzählt Direktorin Ina Thiele. Ab sofort möchte sie regelmäßig Clownsvisiten verordnen und so das Lachen und die Freude in die Herzen von Bewohner und Mitarbeiter tragen.

Bild: Kursana

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