Stilechte 16-Millimeter-Technik und Musikbegleitung von Gunthard Stephan und Tobias Rank: Legendäre Stummfilme wurden im Innenhof des Kursana-Domizils Merseburg auf der Leinwand lebendig. Fotos: Thiele

 
12.09.2019

Legendärer Slapstick im lebendigen Innenhof

Kaum dass es dunkel war, vereinten sich im Innenhof des Kursana-Domizils Merseburg Stille und Bewegung. Doch nur für eine kurze Zeit: Als Buster Keaton im Stummfilm „Der Hufschmied“ alsbald Slapstick-Chaos anrichtete, setzte das Spiel auf Klavier und Cello ein und das Lachen begann. Das Wanderkino verzauberte den schönen Spätsommerabend und versetzte Bewohner, Mitarbeiter und Besucher in eine Zeit, als Filme noch keine Töne machten.

Kaum dass es dunkel war, vereinten sich im Innenhof des Kursana-Domizils Merseburg Stille und Bewegung. Doch nur für eine kurze Zeit: Als Buster Keaton im Stummfilm „Der Hufschmied“ alsbald Slapstick-Chaos anrichtete, setzte das Spiel auf Klavier und Cello ein und das Lachen begann. Das Wanderkino verzauberte den schönen Spätsommerabend und versetzte Bewohner, Mitarbeiter und Besucher in eine Zeit, als Filme noch keine Töne machten.

Das Wanderkino ist ein Erfolg seit 1999, dem Jahr, in dem die Reise des Projekts durch Europa begann. Ina Thiele, Direktorin des Merseburgers Kursana-Domizils, hatte das Kino-Projekt privat auf einer Wochenendveranstaltung entdeckt und sofort gesagt: „Das möchte ich für mein Haus im Hof haben!“ Gesagt, getan: Einen Tag später als geplant – das Domizil nahm eine Sturmwarnung ernst – rollte das Cineasten-Paradies auf Rädern in Merseburg an, denn der Magirus Deutz, Baujahr 1969 – ein knuffiges altes Feuerwehrauto – gehörte zur Veranstaltungskulisse dazu. Das Reisemobil bildete den Rahmen für die große Leinwand, auf der die Pionierzeiten des Kinos wieder zum Leben erweckt wurden.
Und das war richtig legendäres Stummfilmkino. „The House (1917)“ mit Fatty Arbuckle war zu sehen, „The Immortal Baby (1920)“ mit dem wunderbaren Harry Langdon und „The Inventor (1923)“ mit  Mack Sennett. Natürlich Buster Keaton, der dieser goldenen Ära seinen Stempel aufdrückte. Und damit die Nostalgie auch noch mehr oder weniger historisch korrekt über die Open-Air-Bühne im Herzen von Merseburg ging, begleiteten Gunthard Stephan die Filme an der Violine und Tobias Rank am Piano. Die Musiker aus Leipzig wurden eins mit den Filmen.
Der Luxus-Kinoabend bei Kursana hatte – technisch gesehen – das Maß von 16-Millimetern. So sieht die Projektionstechnik der Stumm- und Tonfilme aus, die das Wanderkino im Domizil aufbaute. Sehr viel größer war die Begeisterung aller Zuschauer, die nach dem Schlechtwettertag einen in jeder Hinsicht wunderbar milden Sommerabend in Merseburg verlebten.

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