Gerlinde Winkler las vor Bewohnerinnen und Bewohnern im Kursana Domizil aus ihrem Buch über die Huttenstraße (©Kursana).

 
25.11.2024

Sandkastenkinder erinnern sich

Im Zuge des bundesweiten Vorlesetages am 15. November fanden in Merseburg über zwei Wochen lang zahlreiche Lese-Aktionen statt. Im Kursana Domizil stellte die Autorin Gerlinde Winkler vor einer kleinen Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern ihr Buch „Die Sandkastenkinder der Huttenstraße von 1941-1961“ vor.

Für die Kinder waren die Sandkästen in den Innenhöfen der Mittelpunkt. Aber auch Kaninchenställe gab es in der für die Arbeiter der Buna-Werke errichteten Siedlung an der Huttenstraße. Die großen Kinder passten auf die kleinen auf, bis die Eltern von der Arbeit im Industriekombinat nach Hause kamen. Gerlinde Winkler, selbst in der Siedlung großgeworden, hat Geschichten und Erinnerungen ehemaliger Sandkastenkinder zusammengetragen und in einem Buch veröffentlicht. Wie war das Leben während des Krieges, was hat den Alltag in der DDR geprägt? Eine Zeitspanne von zwanzig Jahren umfasst das Buch, sie reicht von 19941 bis 1961.

Zur Lesung im Kursana Domizil hatte Gerlinde Winkler sogar einen Lageplan mitgebracht, um zu dokumentieren, wie die Siedlung und der Mikrokosmos der Huttenstraße aufgebaut war. Mit Spannung lauschten die Bewohnerinnen und Bewohner der Autorin. Denn auch wer die Huttenstraße nicht kennt und ganz woanders aufgewachsen ist, konnte sich in vielen der Geschichten wiederfinden. Angeregt tauschten die Seniorinnen und Senioren Erinnerungen aus und freuten sich über die geteilten Erfahrungen. Gemeinsam Erlebtes verbindet, nicht nur die Sandkastenkinder der Huttenstraße. Die treffen sich auch heute noch regelmäßig, verriet die Autorin.

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