Der "Snoezelen"-Wagen erfreut sich großer Beliebtheit. Foto: Kursana
Sanfte, leise Musik, eine sprudelnde Wassersäule und eine Lichtschlange in verschiedenen Farben, beruhigende Bilder, die an die Wand projiziert werden: Im Kursana Domizil Nürtingen wird jetzt „geznoezelt“. Ein spezieller Wagen mit ausgefeilter Technik wurde dafür angeschafft. Mit ihm lässt sich jedes Zimmer für kurze Zeit in einen „Sinnesraum“ verwandeln. Nicht nur demenzkranke Bewohnerinnen und Bewohner genießen das neue Angebot.
Entwickelt wurde das Konzept des „Snoezelen“ in den Niederlanden für die Behindertenarbeit. Das Wort setzt sich zusammen aus den Begriffen „snuffelen“ (reichen, schnüffeln) und „doezelen“ (dösen, schlafen). Bei der Methode werden Licht, Geräusche, Musik, Düfte, Farben, Formen, Tastelemente, Pflanzen, Alltagsgegenstände, Massagen, aber auch Getränke oder Speisen eingesetzt.
Alle Sinne werden angesprochen, um Entspannung und eine Steigerung des Wohlbefindens der Patienten zu erreichen. Zu den positiven Ergebnissen gehören unter anderem das Wecken positiver Erinnerungen, der Aufbau von Vertrauen und in manchen Fällen sogar die Linderung von Schmerzen.
„Wir wollen für unsere Bewohner den Wohlfühlfaktor aktivieren“, meint die Leitung der sozialen Betreuung. Im Haus kommt der Snoezelenwagen jetzt täglich zum Einsatz – in Kleingruppen und besonders bei Bewohnern, die das Bett nicht mehr verlassen können oder innerlich unruhig wirken. Vom Sonnenaufgang über den blauen Himmel und den Sternen, welche an die Wand projiziert werden können, bis zur sanften Lieblingsmusik und wechselnden Lichtern werden die Sinne angeregt und Wohlbefinden ausgelöst. „Das vielseitige Angebot wird von den Bewohnern sehr gut angenommen. Wann kommt ihr wieder wird oft gefragt, wenn man sich nach der Aktivierung verabschiedet“. Gern bald wieder ist dann die Antwort.
Zur Übersicht