Qualitätsbeauftragte Vanessa Otto – hier im Gespräch mit den beiden Bewohnerinnen Margritta Süßenbach (links) und hat Else Linnert – ist für die Optimierung der Arbeitsprozesse in der Pflege zuständig.

 
24.10.2020

Sie will das hohe Niveau sichern

Oberursel. Wer von einer Optimierung der Prozesse hört, denkt meist an Industriebetriebe und Arbeitsplätze mit Maschinen oder gar Robotern. Doch auch bei Dienstleistungen für Menschen und für das professionelle Miteinander von Fachkräften und Senioren in Einrichtungen gilt es, die Abläufe ständig zu verbessern. „Ich messe und überprüfe die Arbeit im sensiblen Bereich der Pflege und Betreuung von Menschen, damit das hohe Niveau gesichert bleibt“, sagt Vanessa Otto. Die 29-Jährige ist neue Qualitätsbeauftragte und stellvertretende Pflegedienstleiterin in der Kursana Villa am Epinayplatz in Oberursel.

Für die rund 110 TÜV-zertifizierten Senioreneinrichtungen von Kursana, in denen 6.300 Mitarbeitende rund 13.600 ältere Menschen pflegen und betreuen, gilt ein professionelles, zentral gesteuertes Qualitätsmanagement. „Wir wollen unsere Leistungen überprüfen, bewerten und weiterentwickeln“, betont Vanessa Otto. Beim Gedanken an Qualitätsmanagement haben manche Beschäftigte negative Assoziationen wie Überprüfung, Kritik und Arbeitsdruck vor Augen, doch eigentlich beinhalte das Qualitätsmanagement immer etwas Positives, denn eine Evaluation der Arbeit bringe Verbesserungen für die Prozesse und erhöhe die Kompetenzen der Mitarbeitenden, so die Expertin.

Vanessa Otto hat ihre Ausbildung bei Kursana absolviert, sich in der hauseigenen Akademie fortgebildet und sich zur Pflegedienstleitung und QM-Expertin weiterqualifiziert. In der Senioreneinrichtung leitete sie bereits einen Wohnbereich, bevor sie jetzt die neue Herausforderung im Qualitätsmanagement übernahm. Sie versteht sich in ihrer Funktion als konstruktive Begleiterin und nicht als jemand, der mit erhobenem Zeigefinger unterwegs ist.

Zu ihrer Arbeit gehört unter anderem, bei der Begutachtung der Pflegegrade durch den Medizinischen Dienst dabei zu sein, die Dokumentation zu professionalisieren und den Pflegekräften bei der täglichen Arbeit beizustehen. „Ich bin überall da, wo ich gebraucht werde“, sagt die Pflegefachkraft.

Kursana hat einen hohen Anspruch an die Qualität der Pflegedienstleistungen. Regelmäßig gibt es in allen Häusern interne Audits, bei denen die Qualität anhand eines festen Kriterienkatalogs geprüft wird. Die besten Einrichtungen erhalten die Auszeichnung „Kursana Quality Award“. Alle Häuser mit einer Beurteilung von 90 Prozent und mehr bekommen ein Preisgeld für eine Feier. Zur Verbesserungsprozess gehören ferner ein Beschwerdemanagement, eine Befragungen von Bewohnern und Angehörigen sowie das Ideenmanagement der Beschäftigten.

Ein wertschätzendes kollegiales Verhältnis und ein respektvoller Umgang sind für Vanessa Otto als Mitglied im Kursana-Team wichtig. Das komme auch von den anderen so rüber, auch wenn sie den Beschäftigten sozusagen auf die Finger schauen müsse. Es gehe darum zu spüren, „die Qualitätsbeauftragte ist eine von uns. Indem man Fehler erkennt, kann ich die Arbeit verbessern“, sagt Vanessa Otto.

Im Pflegeberuf und speziell bei Kursana – sie hatte die Villa Oberursel kurzzeitig verlassen und ist dann wieder zurückgekommen – fühlt sie sich mit Herz und Seele zuhause. „Jeder Tag ist anders und es gibt viele kleine Freuden.“ Und was wünscht sie sich für die Zukunft des Pflegeberufes, der immer ein sicherer und abwechslungsreicher Arbeitsplatz ist? „Mehr Zeit für die Senioren.“ Wenn sie später einmal alt sei und in einer Einrichtung wohne, „wäre ich froh, wenn ich so wie hier bei uns im Haus, auf kompetente und herzliche Menschen treffe“.

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