Für ein Gespräch mit Gerhard Inselberg nimmt sich Pflegefachkraft Betel Abebe auf dem Weg zum Büro in der Kursana Villa gern Zeit.
Als Pflegeassistentin hat sie in der Kursana Villa bereits elf Jahre lang Erfahrung gesammelt und 2021 mit dem Beginn ihrer generalistischen Ausbildung beruflich einen großen Schritt gewagt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Prüfungen will Betel Abebe künftig als Pflegefachkraft weiterhin die Fähigkeiten und Ressourcen der Senioren stärken und dafür sorgen, dass sie sich in einer familiären Atmosphäre mit Sicherheit geboren fühlen.
Betel Abebe stammt aus der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Sie ist als Zehnjährige mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihrer Schwester vor den Kriegswirren geflohen und lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter in der Kurstadt. Nach Abschluss der Mittleren Reife an der Gesamtschule am Gluckenstein wurde Betel Abebe ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Betreuungseinrichtung für Senioren angeboten. „Das hat gleich gepasst. Die Pflege und Betreuung älterer Menschen haben mir gut gefallen.“
Das klingt nach einer beruflichen Punktlandung. Wer so wie Betel Abebe das Gefühl hat, den richtigen Arbeitsplatz gefunden zu haben, entwickelt eine große Motivation. „Hier wird Wert auf Fortbildung und Spezialisierung gelegt. Mich hat der Direktor der Kursana Villa gefördert und mir den Impuls gegeben, die Ausbildung zur Pflegefachkraft zu machen.“ Sie hat schnell festgestellt, dass ihr der Umgang mit Älteren und die pflegerische sowie soziale Unterstützung der Senioren viel Freude bringen. „Ich habe einen guten Draht zu ihnen und, was vor allem bei an Demenz Erkrankten wichtig ist. Ich kann Vertrauen aufbauen und finde einen persönlichen Zugang zu den Menschen“, sagt die Bad Homburgerin.
Ihre Aufgaben im Demenz-Wohnbereich sind abwechslungsreich. „Jeder Tag ist anders. Viele Kolleginnen und Kollegen pflegen die ältere Generation in der Kursana Villa bereits seit Jahren. „Wir sind ein tolles Team, das sich gegenseitig unterstützt. Wir kennen uns und es sind Freundschaften entstanden. Von der guten Atmosphäre im Team profitieren natürlich auch die Bewohner, denn sie spüren, dass wir unsere Arbeit gern machen.“
Zum Demenz-Wohnbereich in der Kursana Villa gehört eine maßgeschneiderte Komfortpflege, bei der das Fachpersonal auf die individuellen Lebensgeschichten, Vorlieben und Bedürfnisse der Betroffenen eingeht. Dabei wird die emotionale Realität von Menschen mit Demenz akzeptiert und respektiert. Es geht darum, die Gefühle und Wahrnehmungen der Betroffenen ernst zu nehmen, auch wenn sie möglicherweise nicht der objektiven Realität entsprechen. Die Kommunikation sollte immer klar, geduldig und beruhigend sein, um Ängste und Verwirrung zu minimieren.
Es sind oft die kleinen Gesten, die Großes bewirken: Ein liebevoller Blick, eine helfende Hand und Aufmerksamkeit, geben das Gefühl, gesehen und geschätzt zu werden. Mit ihrem Lächeln öffnet Betel Abebe Herzen, überbrückt Hürden und schenkt den Senioren viel Wärme. „Sie müssen das gar nicht sagen, aber viele Senioren bedanken sich für die Zeit und Zuneigung. Manchmal möchten sie uns auch umarmen. Da kommt viel Dankbarkeit zurück, das motiviert mich“, sagt sie und strahlt.
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Für ein Gespräch mit Gerhard Inselberg nimmt sich Pflegefachkraft Betel Abebe auf dem Weg zum Büro in der Kursana Villa gern Zeit.