Kein Tag vergeht ohne ihre tägliche Runde „Räuber-Rommé“: Beim Kartenspiel haben sich Anita Gajewski (85), Elfriede Hauschild (88) und Margareta Hausmann (94, v.l.n.r.) im Kursana Domizil Oststeinbek angefreundet. ©Kursana

 
04.10.2016

Charmantes Zocker-Trio

Drei Bewohnerinnen aus dem Kursana Domizil Oststeinbek trainieren täglich ihr Gedächtnis beim „Räuber-Rommé“.

„Es ist schon eine Sucht“, sagt Margareta Hausmann (94) und lächelt. Genauso wie Anita Gajewski (85) schaut sie gespannt zu, wie Elfriede Hauschild (88) die Spielkarten mischt und locker aus dem Handgelenk verteilt. Dann sortieren die drei Damen konzentriert ihr Blatt, setzen ihr „Pokerface“ auf  und legen los mit ihrer täglichen Runde „Räuber-Rommé“. Seit Elfriede Hauschild im März dieses Jahres ins Kursana Domizil Oststeinbek gezogen ist, vergeht kein Nachmittag, an dem sich die drei Damen nicht nach dem Kaffeetrinken im zweiten Stock der Senioreneinrichtung zum Zocken zusammenfinden.

„Als ich im Restaurant einen Platz am Tisch der beiden bekommen habe, waren wir uns gleich sympathisch“, erzählt Elfriede Hauschild, die 20 Jahre mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann und ihrer Schwägerin „Räuber-Rommé“ gespielt hat. Bei dieser Variante des beliebten Kartenspiels dürfen die ausgelegten Figuren nicht nur erweitert werden, sie können auch mit Hilfe „geraubter“ Karten gänzlich neu kombiniert werden.  „Dadurch gibt es viel mehr Möglichkeiten, und man muss ganz schön nachdenken“, sagt sie. „Mir hat das Spielen so gefehlt. Als ich den beiden von Räuber-Rommé erzählt habe und fragte `Spielen wir?´, waren beide sofort dabei.“

Anita Gajewski kannte das Spiel mit anderen Regeln, Margareta Hausmann musste sich ganz neu ins „Räuber-Rommé“ hineinfuchsen. „Was für Hexenwerk! Was für Kniffe man beherrschen muss“, sagt sie. „Anita spielte gleich wie der Teufel! Und ich musste  erst einmal begreifen, warum die beiden so heiß hinter den Jokern hinterher waren.“ Mittlerweile „räubert“ die Seniorin genauso pfiffig Karten aus den ausgelegten Figuren wie ihre Spielkameradinnen.

Für das charmante Zocker-Trio vergeht beim Kartenspiel nicht nur die Zeit im Fluge. „Es ist auch ein wunderbares Gedächtnistraining“, sagen die drei Damen wie aus einem Munde. Einziger Wermutstropfen ist, dass manchmal das Abendessen einem besonders spannenden Spiel in die Quere kommt. „Aber man darf ja das Essen nicht vergessen“, sagt Margareta Hausmann schmunzelnd. Und am nächsten Tag heißt es ja wieder: „Spielen wir?“.

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