Direktorin Gabriele Schuhmann (Mitte) weiß den Einsatz ihrer Pflegehelferinnen Arife Veseli (l.) und Olga Wegner im Kursana Domizil Oststeinbek zu schätzen. ©Kursana

 
08.11.2018

Die Frauen der ersten Stunde

Am 10. November feiert das Kursana Domizil Oststeinbek sein zehnjähriges Jubiläum.

Wenn Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige am 10. November das zehnjährige Jubiläum vom Kursana Domizil Oststeinbek feiern, kommen bei Arife Veseli (39) und Olga Wegner (48) viele Erinnerungen hoch. Die beiden Pflegehelferinnen gehörten zum Team, das schon einige Tage vor der Eröffnung am 1. November 2008 im Haus eingearbeitet wurde und alles für den Einzug der Bewohner vorbereitet hat. „Wir haben viele Kisten ausgepackt, das Bettzeug verteilt und alles zur Begrüßung schön gemacht“, sagt Arife Veseli. „Ich weiß noch genau, wie aufgeregt ich war, als unser erster Bewohner auf dem Wohnbereich `In der Au´ eingezogen ist.“

Beide Frauen sind damals ganz neu in den Pflegeberuf gestartet: Die Albanerin Arife Veseli, die mit neun Jahren mit ihrer Familie aus Mazedonien nach Deutschland gekommen war, hatte vorher als Zahnarzthelferin gearbeitet. Sie war mit ihren Zwillingen in Elternzeit, als in ihrer Nachbarschaft die Senioreneinrichtung gebaut wurde. „Ich hatte an mein Schulpraktikum in der Altenpflege gute Erinnerungen und wollte sofort hier arbeiten“, sagt sie. Olga Wegner, eine ausgebildete Schneiderin, ist 1992 aus ihrer Heimat Kirgistan nach Deutschland gekommen und arbeitete vor zehn Jahren als Packerin. Die alleinerziehende Mutter einer damals zehnjährigen Tochter suchte eine Arbeit, in der sie mit Menschen zu tun hat.

Die beiden Quereinsteigerinnen wurden als Assistenten für die ausgebildeten Fachkräfte qualifiziert und kümmern sich bis heute um die Grundpflege und Versorgung der  Bewohner: Sie geben Hilfestellung bei der Köperpflege und beim Ankleiden und unterstützen die Senioren bei den Mahlzeiten und allen Tätigkeiten im Alltag. „Mich hat von Anfang an die Idee geleitet, dass ich mit den Bewohnern so gut umgehen möchte wie mit meinen eigenen Großeltern“, sagt Olga Wegner. „Wer mit Respekt vor dem Alter und viel Herz bei der Arbeit ist, bekommt von den alten Menschen viel zurück. Ich habe meine Entscheidung für den Pflegeberuf niemals bereut.“

Beide Frauen haben sich damals bald für die Arbeit auf dem Wohnbereich „Im Redder“ mit demenziell erkrankten Bewohnern entschieden. „Einerseits ist es schwerer, weil man nie weiß, was einen erwartet und man nie fertig wird: Ich muss Bewohner beispielsweise immer neu ankleiden, wenn sie sich wieder ausziehen“, sagt Arife Veseli. „Andererseits kann ich die demenziell Erkrankten auf der Gefühlsebene gut erreichen. Da entstehen tiefe Bindungen, und ich werde jedes Mal herzlich empfangen, wenn ich ein paar Tage frei hatte.“

Beide Frauen wissen die familiäre Atmosphäre und den kollegialen Zusammenhalt im Domizil zu schätzen. „Man merkt, dass unsere Direktorin lange selbst bei uns in der Pflege gearbeitet hat. Sie hat großes Verständnis, wenn es einmal Probleme gibt“, betont Olga Wegner. Direktorin  Gabriele Schuhmann, die 2011 als Fachkraft im Haus angefangen hat und über die Wohnbereichs- und Pflegedienstleitung bis in die Führungsposition aufgestiegen ist, liegt am Herzen, auf der Jubiläumsfeier ihre Mitarbeiter der ersten Stunde aus Pflege, Hauswirtschaft und Küche zu ehren. „Mit ihrer Erfahrung und Herzlichkeit sind diese Menschen die Seele unseres Hauses“, sagt sie.

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