Die Bewohnerinnen Christa Gronek (84), Hilde Römer (95) und Krystyna Modniewska (82, v.l.n.r.) freuen sich auf die Kuschelrunde mit „Yasha“. ©Kursana

 
29.08.2016

Ein „Kuschelhund“ mit Arbeitsvertrag

Die Bewohner im Kursana Domizil Oststeinbek freuen sich auf die Besuche von Elo-Hündin „Yasha“

„Na, willst du uns zeigen, was du Neues gelernt hast?“, begrüßt Bewohnerin Christa Gronek (84) die zweijährige Elo-Hündin "Yasha" im Gemeinschaftsraum vom Wohnbereich „In der Au“, wo sieben Senioren beisammen sitzen. Sofort zieht die Hündin alle Aufmerksamkeit auf sich, ein Leuchten geht über die Gesichter. Als „Yasha“ jedem die Pfote reicht, um die leckeren Leberwurst-Leckerlis in Empfang zu nehmen, ist die Begeisterung groß.

 

Interessiert hören sich die Senioren die neuesten Geschichten aus der Hundeschule, die „Yasha“ regelmäßig besucht, an. „Gehst du da mit Tafel und Griffel hin?“, schmunzelt ein Bewohner, der auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, und streicht „Yasha“ durch das weiche Fell. „Bei uns lebten immer Hunde, mit denen ich als Kind viel gespielt habe.“ Auch andere Senioren beginnen, Geschichten von ehemaligen Haustieren zu erzählen. Rosa Friesen (81) schwelgt in Erinnerungen an ihre weiße Hündin „Palma“. „Auch wenn wir nichts hatten damals – der kleine Hund war immer bei mir“, sagt sie lächelnd, während sie „Yashas“ Kopf in ihrem Schoß krault.

 

Bewusst hat sich Direktorin Kerstin Buchholz beim Kauf ihres Haustieres für einen sanftmütigen „Elo“ entschieden. „Seit Yasha vier Monate alt ist, begleitet sie mich dreimal die Woche zur Arbeit“, erzählt Kerstin Buchholz. „Ich staune immer noch darüber, welche Wirkung sie auf unsere Senioren hat: Selbst schwer zugängliche Bewohner suchen ihre Nähe und demenziell Erkrankte erinnern sich an Erlebnisse mit eigenen Tieren, wenn sie mit Yasha schmusen.“


Nachdem die Hündin mehrfach bettlägerige Bewohner durch ihre Besuche aufmuntern konnte, kommt ihre „Kuscheltherapie“ jetzt einmal wöchentlich in Beschäftigungsrunden der Senioreneinrichtung zum Einsatz. Damit „Yasha“ nicht überfordert wird, hat sie von ihrem Frauchen wie alle Mitarbeiter des Hauses einen „Arbeitsvertrag“ mit festen Regeln bekommen. „Zwei Tage die Woche geht es zum Toben in die Hundepension und jeden Abend drehen wir eine lange Runde“, sagt Kerstin Buchholz. „Außerdem hat Yasha wie Frauchen jährlich 28 Tage Urlaub. Und als Honorar gibt es jeweils eine Ration extrafeiner Leckerlis.“

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