Beim Vortrag von Dietmar Busold (r.) kann Fußball-Fan Edgar Lindemann (86) in Erinnerungen schwelgen. ©Kursana

 
28.06.2016

„Ein Leben ohne Fußball? Undenkbar!“

Bei einer „Zeitreise durch 60 Jahre Fußball“ im Kursana Domizil Oststeinbek konnte Bewohner Edgar Lindemann (86) als einer der Gründerväter des „Oststeinbeker Sportvereins von 1948 e.V.“ in Erinnerungen schwelgen.

Der Siegtreffer von Fußballspieler Helmut Rahn, der Deutschland bei der Weltmeisterschaft 1954 das „Wunder von Bern“ bescherte, ist Edgar Lindemann (86) präsent, als wäre es gestern gewesen.  „Da wir alle noch keine Fernseher besaßen, hat halb Oststeinbek das Spiel im Saal der Gastwirtschaft Behn verfolgt“, erzählt er. „Der Jubel war groß.“ Die Fotos und Geschichten, die Dietmar Busold in seinem Vortrag „Fußball-WM 1954 – 2014. Eine Zeitreise durch 60 Jahre Fußball“ anlässlich der Europameisterschaft im Kursana Domizil Oststeinbek präsentierte, wurde für den alteingesessenen Oststeinbeker und seine Frau Vera zu einer Erinnerungsreise durchs eigene Leben.

„Wir sind erst durch den Fußball ein Paar geworden“, erzählt Vera Lindemann (81). „Ich kannte Eddie schon seit Kindertagen. Als ich dann immer mit im Mannschaftsbus zu den Auswärtsspielen des OSV gefahren bin, sind wir uns näher gekommen.“ Edgar Lindemann, der seit frühester Jugend Fußball gespielt hat, gehörte im Juli 1948 zu den Gründervätern des Oststeinbeker Sportvereins. Bis zur Hochzeit 1955 spielte der ehemalige Elektriker aktiv in der Herrenmannschaft, später begleitete er seine Söhne Olaf (60) und Thomas (56) zu den Spielen der OSV-Jugendmannschaft.  Mit den Fußballkameraden wurde gefachsimpelt und gefeiert. „Besonders die Maskeraden, die wir vom Sportverein gefeiert haben, waren legendär“, erzählt Vera Lindemann, die früher im OSV Handball gespielt hat.

Durch ihre drei aktiven Fußballspieler in der Familie ist die Oststeinbekerin längst selbst zum kenntnisreichen Fan geworden. So wie sie früher gemeinsam wichtige Spiele im Fernsehen angeschaut haben, verfolgt das Paar sie heute zusammen im Kursana Domizil, wo Edgar Lindemann seit zweieinhalb Jahren lebt.  Durch intensive Therapie und den Zusammenhalt in der Familie hat er nach einem Schlaganfall seine Lebensfreude zurückgewonnen. „Eddie bekommt sogar öfters Besuch von alten Vereinskameraden“, freut sich Vera Lindemann.

Zum Fußball-Vortrag  trägt Edgar Lindemann sogar das  Trikot der Nationalmannschaft, das ihm die Pflegerinnen im Domizil geschenkt haben. Konzentriert verfolgt er  Dietmar Busolds Präsentation. Und öfters huscht ein Lächeln über die Gesichter von Edgar und Vera Lindemann, während sie in Erinnerungen schwelgen. „Ein Leben ohne Fußball? Völlig undenkbar!“, ist sich das Paar einig.

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