Kollegin Arife Veseli (37, r.) hat Elena Iuras nicht nur bei der Einarbeitung im Kursana Domizil Oststeinbek tatkräftig unterstützt. Sie hat mit ihr auch das Busfahren geübt. ©Kursana

 
13.01.2017

„Ein Sonnenschein für die Senioren“

Mit ihrem Engagement und ihrer Herzlichkeit hat Elena Iuras, Pflegefachkraft aus Rumänien, die Herzen der Bewohner im Kursana Domizil Oststeinbek gewonnen.

In den ersten Monaten sah man Elena Iuras im Kursana Domizil Oststeinbek stets mit einem Wörterbuch herumlaufen. Oft hat die Pflegefachkraft aus Rumänien Begriffe nachschlagen müssen, um sich verständigen zu können. „Häufig habe ich die Bewohner auch gefragt: Wie heißt dies, wie nennt man das?“, erzählt Elena Iuras. „Für die alten Menschen war es eine Art Gedächtnistraining, und ich konnte auf diese Weise mein Deutsch verbessern. Es war wie ein Spiel, das beiden Seiten Spaß gemacht hat.“ Die Herzen der demenziell erkrankten Bewohner, die sie seit Ende April 2016 in der Senioreneinrichtung betreut, hat die 38-Jährige auch ohne perfekte Sprachkenntnisse gewinnen können: Sie punktete mit Herzlichkeit und ihrem stets freundlichen Wesen.

„Frau Iuras ist ein echter Sonnenschein für die Senioren“, sagt Direktorin Kerstin Buchholz. „Sie ist immer positiv und sehr motiviert, so dass sie in den acht Monaten in Deutschland schon große Fortschritte gemacht hat.“ In ihrer Heimatstadt Iasi im Nordosten Rumäniens hatte die ausgebildete Krankenschwester einen viermonatigen Deutschkurs absolviert, als sie sich über eine Vermittlungsagentur in Deutschland bewarb. „Ich habe in meiner Heimat in einer Arztpraxis sehr viel gearbeitet und dabei so wenig verdient, dass ich meine Familie finanziell nicht unterstützen konnte“, sagt die kinderlose Single-Frau. Schon kurz darauf  bekam sie die Einladung, sich im Oststeinbeker Domizil vorzustellen und zur Probe zu arbeiten. Nach zweitägiger Fahrt im Fernbus konnte Elena Iuras vorerst in einem Zimmer der Senioreneinrichtung zur Miete wohnen. Anfangs bekam sie einen Vertrag als Pflegehelferin, seit der Anerkennung ihres Abschlusses im Juli ist sie im Haus als Pflegefachkraft angestellt.

„Es war großartig, wie mir die Kollegen hier bei der Einarbeitung geholfen haben“, strahlt sie. „Außerdem sind sie mit mir zu den Behörden gegangen, haben mich zum Einkaufen mitgenommen und haben mir sogar gezeigt, wie man das mit dem Busfahren in Deutschland macht.“ Eine Mitarbeiterin des Domizils vermietete ihr schließlich sogar die Einliegerwohnung in ihrem Haus, die die junge Frau derzeit einrichtet. „Elena will alles perfekt machen“, meint ihre Kollegin Arife Veseli (37) schmunzelnd. „Sie lernt sehr schnell, und sie ist ein sehr höflicher Mensch. `Danke´ könnte ihr zweiter Vorname sein.“

Die Arbeit im Domizil mache sie rundum zufrieden, sagt Elena Iuras. „Alte Menschen liebe ich schon immer am meisten“,  bringt sie es auf den Punkt. „Und ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt meiner Familie in Rumänien regelmäßig Geld überweisen kann.“ Stolz präsentiert sie ihre Bizeps, die durch die körperliche Arbeit in der Pflege schon zugelegt hätten. Auch bei der Sprache mache sie große Fortschritte, da sie seit November einen Deutschkurs besuchen könne.  Das Wörterbuch habe sie nicht mehr in der Tasche, aber das Spiel mit den Bewohnern gehe weiter. „Sie hören mir aufmerksam zu und korrigieren mich öfters von sich aus“, erzählt sie und lacht. „`Elena, das hast du aber nicht schön gesagt…´ heißt es dann. So lerne ich jeden Tag dazu.“

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