Vier gemeinsame Arbeitsjahre schweißen zusammen: Wohnbereichsleiterin Beeke Rybacki (35, r.) aus dem Kursana Domizil Oststeinbek verabschiedet die Kollegin Lilo Helm (63) in den Ruhestand. ©Kursana

 
08.03.2017

„Ich habe gelernt, jeden Tag zu genießen.“

Nach 47 Berufsjahren verabschiedet sich Pflegefachkraft Lilo Helm (63) aus dem Kursana Domizil Oststeinbek in den Ruhestand.

Es war ein Nachmittag voller Umarmungen: Pflegefachkraft Lilo Helm (63), die sich im Kursana Domizil Oststeinbek nach 47 Berufsjahren in den Ruhestand verabschiedete, wurde von Direktorin Kerstin Buchholz, von den Senioren des Heimbeirats und von ihren Kolleginnen mit vielen Lobesworten bedacht. „Lilo war mit ihrem Humor, ihrem Optimismus und ihrer Leichtigkeit vier Jahre lang die gute Seele auf unserem Wohnbereich. Sie wird uns sehr fehlen“, brachte es Wohnbereichsleiterin Beeke Rybacki (35) auf den Punkt. „Wir alle ziehen den Hut vor einer Kollegin, die ihr ganzes Berufsleben so engagiert im Pflegeberuf durchgehalten hat.“

Unaufgeregt und bescheiden, wie es ihre Art ist, reagierte Lilo Helm auf all die Anerkennung und Dankbarkeit. „Am Beginn meines Berufslebens war ich sogar skeptisch, ob es mir Spaß machen wird, immer mit alten Menschen zu tun zu haben“, erinnert sie sich. 1973 hatte sie in Ribnitz-Damgarten gerade die dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen, als für eine neueröffnete Pflegeeinrichtung in Freudenberg dringend Mitarbeiter gebraucht wurden. „Der gute Kontakt zu den Bewohnern und ihre Dankbarkeit haben mich dann schnell überzeugt“, erzählt Lilo Helm. 1992 wechselte sie in eine moderne Altenpflegeeinrichtung nach Ribnitz-Damgarten. 2013 zog Lilo Helm mit ihrem Mann in die Nähe ihrer Kinder und Enkelkinder nach Neuschönningstedt und unterschrieb nach einem Probetag gleich den Vertrag im Kursana Domizil Oststeinbek.

„Hier stimmte von Anfang an das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team und der einfühlsame Umgang mit den Bewohnern“, sagt sie.  „Ich bin immer gern zur Arbeit gekommen.“ Allerdings räumt Lilo Helm ein, dass ihr die Arbeit im letzten Jahr nicht immer leicht gefallen sei. „Da die Menschen heute später in eine Senioreneinrichtung gehen, brauchen immer mehr Bewohner ein größeres Maß an Pflege. Dadurch ist der Beruf anstrengender geworden“, sagt sie. Mit Rad fahren in der Natur, Lesen oder einem entspannenden Vollbad habe sie es immer wieder geschafft, ihre Batterien gezielt aufzuladen.

„Ich habe zum Glück mit den Jahren eine große Gelassenheit entwickelt. Aufregen lohnt sich nicht, denn es gibt für alles eine Lösung“, sagt Lilo Helm und berichtet, dass dies nicht die einzige Lebensweisheit sei, die sie sich im Laufe ihres langen Arbeitslebens von den alten Menschen  abgeschaut habe. „Ich habe vor allem gelernt, jeden Tag zu genießen“, meint sie lachend. Das sei das größte Geschenk, das sie in den eigenen Ruhestand mitnehmen könne.

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