Bewohnerin Elfriede Hauschild beim geliebten Räuber-Rommé-Spiel, mit dem sie sich im Kursana Domizil Oststeinbek gern die Zeit vertreibt. ©Kursana

 
06.04.2021

„Ich war im Corona-Jahr nie einsam“

Vor fünf Jahren ist Elfriede Hauschild im Kursana Domizil Oststeinbek eingezogen. Zu ihrem Jubiläum verfasst die 92-jährige Bewohnerin eine positive Bilanz.

Ich bin jetzt im März fünf Jahre im Kursana Domizil in Oststeinbek und wundere mich selbst noch, wie schnell die Zeit vergangen ist. Zuerst war ich unsicher, ob ich wirklich von meinem Eigenheim in Sittensen in eine Seniorenresidenz ziehen möchte. Aber ich fühlte mich nicht mehr sicher allein in meinem Haus. Meine Tochter, die in Oststeinbek wohnt, schlug mir die Kursana vor. Ich bin hier eingezogen und habe es nie bereut. Im Gegenteil. Ich wohne in einem wunderschönen, sonnigen Zimmer nach Süden raus und blicke in den Garten. Da ich gut auf andere Menschen zugehen kann, habe ich viele Kontakte zu meinen Mitbewohnern. Nach einem Jahr wurde ich sogar in den Seniorenbeirat gewählt und darf mich seitdem darum bemühen, das Leben in der Kursana noch ein wenig zu verbessern. Dank mir gibt es hier jetzt sogar einen Fußball-Kickertisch.

Die Corona-Zeit war natürlich für alle Beteiligten nicht so einfach. Alle Veranstaltungen, die ich so schätze, sind im Frühjahr 2020 plötzlich weggefallen: Das Gedächtnistraining und der beliebte Bingo-Nachmittag fielen aus. Unsere Kochgruppe, in der wir unsere Lieblingsgerichte selbst gekocht und gegessen haben, fand nicht mehr statt. Dafür haben uns die beiden ehrenamtlichen Kochanleiterinnen Cornelia Schneider und Jutta Henning ein paar nette Zeilen geschrieben, weil sie uns auch ein bisschen vermissen. Auch die Hockergymnastik bei der topfitten 80 Jahre alten Ehrenamtlichen Karin Westermann ist Corona-bedingt ausgefallen. Sie hat uns Blümchen aus gelbem und rotem Seidenpapier gebastelt, die wunderschön sind.

Glücklicherweise konnten im Sommer das Gedächtnistraining und die Hockergymnastik wieder mit viel Abstand in kleinen Gruppen unter Leitung von Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung stattfinden. Auch die vielen Konzerte und die Gottesdienste im Garten waren eine schöne Abwechslung. Ich habe mir die Zeit mit meinen Kreuzworträtseln vertrieben und mit einer Mitbewohnerin regelmäßig Räuber-Rommé gespielt. Auch meine beiden Töchter sind eine große Stütze und bauen mich auf, wenn es mir einmal nicht so gut geht. Die Pflegerinnen und Pfleger sind freundlich, zugewandt und bemühen sich nach Leibeskräften, allen Bewohnern gerecht zu werden. Natürlich gelingt das nicht immer – schon gar nicht während einer Pandemie.

Wir Bewohner sehnen uns wirklich sehr danach, dass endlich wieder all die Veranstaltungen und ein richtiges Gemeinschaftsleben stattfinden können. Aber ich war hier im Corona-Jahr nie einsam. Ich habe in meinem neuen Zuhause noch einmal richtig Wurzeln geschlagen und fühle mich rundum wohl. Ich bin froh, damals die für mich richtige Entscheidung getroffen zu haben und hierhergekommen zu sein.

© Elfriede Hauschild

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