Direktorin Monika Schmidt (l.) und einige Mitarbeiter aus dem Kursana Domizil Oststeinbek haben der Pflegedienstleiterin Stephanie Wiersch (36, r.) unter Corona-Bedingungen zur bestandenen Prüfung gratuliert. ©Kursana

 
01.02.2021

„In der Pflege zählt Zusammenhalt“

In Zeiten der Pandemie übernimmt Stephanie Wiersch (36) als Pflegedienstleiterin Verantwortung im Kursana Domizil Oststeinbek

Als Stephanie Wiersch Mitte Januar ihre zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin mit Erfolg abgeschlossen hatte, konnte die 36-Jährige die Glückwünsche nur mit Distanz und Maske entgegennehmen. Wegen der Pandemie durften sie die Kollegen im Kursana Domizil Oststeinbek weder in den Arm nehmen noch mit einem Glas Sekt mit ihr anstoßen. „Die Feier holen wir auf jeden Fall nach“, sagt Stephanie Wiersch. „Ich freue mich schon heute auf den Tag, an dem wir auf diese schwere Zeit zurückblicken können. Bis dahin zählt in der Pflege mehr denn je Zusammenhalt.“

Die zweifache Mutter aus Neuschönningstedt arbeitet mit Unterbrechung durch ihre Elternzeiten und einer Tätigkeit bei einem ambulanten Dienst seit 2008 bei Kursana. Nach der Ausbildung zur Krankenpflegerin im Reinbeker St. Adolf-Stift entschied sie sich, in die Altenpflege zu wechseln. „Ich wollte auf die Menschen, die mir anvertraut sind, besser eingehen können. Dazu muss man besonders bei demenziell Erkrankten die Zeit haben, sich mit ihrer Vorgeschichte auseinandersetzen zu können“, sagt Stephanie Wiersch. „Hier habe ich die Chance, die Bewohner mit ihren Vorlieben und Abneigungen kennenzulernen, so dass ich sie auch am Lebensende individuell begleiten kann. Das bringt mir große Erfüllung.“

Die Fachkraft stieg in der Oststeinbeker Senioreneinrichtung zur Wohnbereichsleiterin auf, bildete sich zur Qualitätsbeauftragten weiter und arbeitete als stellvertretende Pflegedienstleiterin, bis sie im vorigen Sommer – mitten im Pandemie-Jahr – die Verantwortung für die Pflege im Haus übernahm. Neben der Personalentwicklung und vielen administrativen Tätigkeiten gehört der Kontakt zu Ärzten und Angehörigen zu ihren Aufgaben. „Die Corona-Kontaktregeln sind für viele Angehörige eine Belastung“, weiß Stephanie Wiersch. „Aber wir haben mit besonderen Hygienemaßnahmen immer möglich gemacht, dass sie unsere Bewohner in gesundheitlichen Krisen und in der Sterbephase begleiten konnten.“

Besonderes Augenmerk legt die Pflegedienstleiterin derzeit auf die Gestaltung der Dienstpläne, um auf die außergewöhnliche Belastung der Pflegekräfte einzugehen. „Die tägliche Arbeit mit FFP2-Maske und Schutzkittel ist anstrengend, deshalb brauchen die Mitarbeiter regelmäßig Ruhetage“, sagt sie. Beim gemeinsamen Frühstück mit den Kollegen und in zahlreichen persönlichen Gesprächen holt sie sich stetig Rückmeldung von ihrem Team und sorgt für Unterstützung, wo es nötig ist. „Zum Glück geht es bei uns sehr familiär zu“, freut sich Stephanie Wiersch. „Wir sind hier durch Corona noch mehr zusammengerückt.“

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