Mit fitten Bewohnern wie Hanno Clausnitzer gestaltet Praktikantin Henrieke Bätjer das Gedächtnistraining im Kursana Domizil Oststeinbek. ©Kursana

 
30.12.2021

Vom Glück, für Senioren da zu sein

Bei einem Praktikum im Kursana Domizil Oststeinbek hat Henrieke Bätjer (32) ihre Herzensaufgabe gefunden. Anfang 2022 wird sie in die Fortbildung zur Betreuungskraft starten.

Morgens gut gelaunt mit einem Lächeln im Gesicht zur Arbeit zu gehen, ist ein völlig neues Gefühl für Henrieke Bätjer. Wenn sie die demenziell erkrankten Bewohner im Kursana Domizil Oststeinbek beim Frühstück unterstützen kann und sie vormittags mit verschiedenen Beschäftigungsangeboten betreut, ist die 32-Jährige aus Glinde in ihrem Element. „Ich bin ein einfühlsamer und fröhlicher Mensch und habe den Eindruck, dass ich mein positives Lebensgefühl auf die Bewohner übertragen kann“, sagt die Mutter eines 12-jährigen Jungen, die früher im Einzelhandel tätig war und derzeit ein halbjähriges Praktikum in der Senioreneinrichtung absolviert. „Hier kann ich nicht nur einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen, sondern bekomme die Freude, die ich anderen Menschen bereite, gleich doppelt wieder zurück.“ Aus der sogenannten „AGH-Maßnahme“ der Arbeitsagentur zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt hat sich für Henrieke Bätjer sogar eine neue berufliche Perspektive entwickelt: Im Anschluss an das Praktikum wird sie im kommenden Februar berufsbegleitend zur Tätigkeit im Domizil in die fünfmonatige Fortbildung zur „Betreuungskraft nach § 53c SGB XI“ starten.

„Früher war ich bei meiner Arbeit nie mit dem Herzen dabei“, sagt Henrieke Bätjer, die vor ihrer Zeit in der Senioreneinrichtung eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin angefangen hatte. Doch beim Praktikum im Kindergarten spürte sie, dass die Arbeit mit Kindern nicht das Richtige für sie ist. Die Betreuung von Senioren lernte sie bei einem Schnuppertag im Domizil kennen und war von Anfang an begeistert. „Mit den Kollegen habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt, und der geschützte Wohnbereich für demenziell erkrankte Bewohner ist sehr gemütlich und strahlt eine große Wärme aus. Da mein Opa auch an Demenz erkrankt ist, hatte ich überhaupt keine Berührungsängste und habe die Senioren gleich in mein Herz geschlossen“, sagt sie. An der Seite der erfahrenen Betreuungskraft Birgit Fresmann (64) lernte Henrieke Bätjer, das Gedächtnistraining und Bewegungsspiele für die Bewohner zu gestalten. Daneben macht ihr das Vorlesen, das Singen oder ein Spaziergang in der Einzelbetreuung großen Spaß. Birgit Fresmann, die früher als Friseurin und in der Gastronomie gearbeitet hat, ist vor sieben Jahren genauso wie Henrieke Bätjer von der Arbeitsagentur auf den Beruf der Betreuungskraft aufmerksam gemacht worden und hat nach einem Praktikum die Fortbildung gemacht. Heute nimmt sie die neuen Praktikanten unter ihre Fittiche. „Wer im Demenzbereich anfängt, spürt schnell, ob er das nötige Einfühlungsvermögen hat und sich auf Senioren einstellen kann“, sagt sie. „Die Arbeit ist nicht immer einfach, aber man bekommt sehr viel Dankbarkeit und Herzlichkeit von den Bewohnern zurück.“

In der Fortbildung zur Betreuungskraft werden neben dem Thema Demenz unter anderem Gesundheitsförderung, Hygiene, Beschäftigung und Freizeitgestaltung, Betreuungskonzepte sowie Tod und Sterben auf dem Lehrplan stehen. „Ich freue mich darauf, mehr Hintergrundwissen zu meiner Arbeit zu bekommen und das Gelernte gleich in der Praxis anwenden zu können“, sagt Henrieke Bätjer, die mittlerweile auch in den anderen Wohnbereichen des Domizils zum Einsatz kommt, um die dortigen Abläufe und alle Bewohner kennenzulernen. „Frau Bätjer ist eine tolle Bereicherung für unser Haus, weil sie durch ihr Engagement und ihre Ideen den Alltag unserer Bewohner abwechslungsreich gestalten und sie mit ihrer Fröhlichkeit mitreißen kann“, sagt Christiane Dietrich, Leiterin der sozialen Betreuung. Sie bietet Interessierten in Abstimmung mit den Corona-Bestimmungen an, bei einem Schnuppertag den Berufsalltag einer Betreuungskraft kennenzulernen.

Kontakt: christiane.dietrich@dussmann.de oder Telefon 040 – 71 48 67 00.

Zur Übersicht