Hauptsache, „Rani“ ist dabei: Bei den Besuchen von Dagmar und Thomas Hohmuth bei seiner Mutter Irmgard im Kursana Domizil Oststeinbek darf der quirlige Bolonka Swetna-Hund nicht fehlen. ©Kursana

 
09.11.2016

Wann ist der Zeitpunkt für den Umzug ins Pflegeheim gekommen?

Irmgard Hohmuth (87) lebt seit einem Jahr im Kursana Domizil Oststeinbek. Ihre Familie erzählt vom Für und Wider einer schweren Entscheidung.

Durch ihre Berufe sind Thomas Hohmuth (59) und seine Frau Dagmar (54) vorbelastet: Der mittlerweile pensionierte Feuerwehrmann und die Altenpflegerin, die lange bei einem ambulanten Pflegedienst gearbeitet hat, haben bei der Arbeit einige brenzlige Situationen von allein lebenden Senioren in deren Zuhause miterlebt. „Ich habe im Dienst echte Dramen gesehen“, erinnert sich Thomas Hohmuth. „Manchmal wären wir fast zu spät gekommen, weil die alten Menschen nach einem Sturz fast verdurstet waren. So etwas bekommt man nicht aus dem Kopf, wenn die eigene Mutter in ihrer Wohnung nicht mehr gut zurechtkommt. Und wenn man zudem erlebt, dass sie den Notfall-Pieper meist auf dem Nachtschrank vergisst.“

Seit einem Jahr wohnt Thomas Hohmuths Mutter Irmgard (87) im Kursana Domizil Oststeinbek wenige hundert Meter vom Zuhause ihrer Kinder entfernt. Schwiegertochter Dagmar, die in der Sozialen Betreuung des Hauses arbeitet, sieht sie täglich, der Sohn kommt mindestens zweimal in der Woche zu Besuch. „Hier geht es mir gut, und alle sind sehr nett zu mir“, sagt Irmgard Hohmuth. „Aber am Anfang war es für mich nicht leicht, mich einzugewöhnen.“

Sechzig Jahre hatte die Hamburgerin in ihrer Wohnung in Hohenfelde gelebt. Auch wenn sie am Ende kaum noch die Treppen und den holprigen Gehweg vorm Haus bewältigen konnte, wollte sie auf keinen Fall in eine Pflegeeinrichtung umziehen. Nachdem sie durch einen Trickbetrüger in ihrer Wohnung ausgeraubt worden war, tagte der Familienrat. Mithilfe eines ambulanten Pflegedienstes und eines Lieferservices fürs Mittagessen konnte Irmgard Hohmuth weiter einen geregelten Tagesablauf aufrechterhalten. Doch dann häuften sich die Zwischenfälle: Sie nahm die falsche Menge Tabletten ein und hatte immer häufiger blaue Flecken, die von Stürzen herrührten. Sie konnte Arzt- und Friseurtermine nicht mehr allein wahrnehmen und versäumte es, Lebensmittel zum Abendessen einzukaufen. Und sie öffnete entgegen den Absprachen weiterhin Fremden die Haustür.

„Als meine Mutter innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal überfallen wurde, konnte ich die Verantwortung nicht mehr tragen“, erzählt Thomas Hohmuth. „Meine Frau und ich  hatten keine ruhige Minute mehr. Und ich dachte: Lieber kurz und schmerzlos ein Umzug als dass eine Katastrophe passiert. Eine Woche später konnte sie hier im Domizil einziehen.“  Irmgard Hohmuths erste Reaktion auf das neue Zuhause war überraschend positiv. „Sie staunte über das schöne Zimmer, das komfortable barrierefreie Bad und das tolle Freizeitprogramm“, erinnert sich Dagmar Hohmuth. „Ich stelle immer wieder fest, dass Senioren beim Stichwort `Altenheim´ triste Mehrbettzimmer im Kopf haben. Sie kennen keine modernen Anlagen und kommen deshalb meist zu spät.“ Stück für Stück lernte Irmgard Hohmuth die Vorteile im neuen Zuhause zu schätzen: Nicht mehr kochen und putzen zu müssen, den schönen Garten genießen zu können und jederzeit Besuch auf dem gemütlichen Zimmer empfangen zu können. Das Leben, von dem sie sich vorher  schon ausgeschlossen gefühlt hat, kam im neuen Heim direkt zu ihr ins Haus.

„Sie ist zum Glück noch früh genug eingezogen, um die kleinen Annehmlichkeiten hier noch genießen zu können“, freut sich ihr Sohn. „Und auch wir sind zur Ruhe gekommen und verbringen jetzt wieder schöne Stunden mit meiner Mutter.  Eine echte Win-win-Situation.“

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