Das Kräuterbuschen nutzten Lisa Vogl von der Sozialen Betreuung und Bewohnerin Elfriede Gruber (83) auch gleich zur Bestimmung der einzelnen Kräuter. Foto: Kursana

 
18.08.2022

Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt

Das alte Brauchtum des Kräuterbuschens wird im Kursana Domizil liebevoll gepflegt. Es hält nicht nur Erinnerungen wach, sondern gibt Kraft und Hoffnung für die Zukunft.

Pullach. Kurz vor Mariä Himmelfahrt am 15. August trafen sich Bewohnerinnen und Bewohner des Kursana Domizils, um die alte, von Generation zu Generation weiter getragene Tradition des Kräuterbuschen zu pflegen. Dabei werden jedes Jahr zu Ehren der Mutter Gottes Kräuter gesammelt und zu kleinen Sträußen gebunden.

Mehr als 25 Seniorinnen und Senioren hatten sich im Garten der Senioreneinrichtung  im eingefunden und saßen um zwei große Tische, auf denen verschiedene Kräuter, kleine Vasen und eine paar schon vorbereitete Kräuterbusche bereit standen. Wer nicht mitmachen wollte oder konnte, verfolgte aus zweiter Reihe gespannt, wie Lisa Vogl von der Sozialen Betreuung gemeinsam mit einigen fleißigen Bewohnerinnen sorgsam verschiedene Kräuter auswählte und zu kleinen Sträußchen band. „Was sind das für Kräuter?“, fragte die Betreuerin in die Runde. Es wurde geschnuppert und probiert. „Rosmarin, Salbei, Lavendel“, erkannten die Seniorinnen schnell, es folgten noch Liebstöckel, Zitronenmelisse. „Und die mit den gelben Blüten?“ Niemand wusste es, bis Bewohnerin Hermine Hosbach (88) verspätet zur Gruppe stieß. Sie rief sofort: „Das ist Goldrute!“. Jede einzelne Kräuterpflanze hat eine bestimmte Bedeutung und Wirkung, die für guten Schlaf, Wohlstand, Weisheit und Erfolg, aber auch für Gesundheit, Glück und Liebe stehen.

Die Zahl der Kräuter in einem Strauß soll „magisch“ sein, mindestens sieben Kräuter müssen es sein. Aber auch neun, zwölf oder gar 77 Kräuter sind möglich, so Brauchtum.

Im Kursana-Garten wurden viele dieser kleinen, bunten Kräuterbuschen gebunden, die im Gottesdienst an Mariä Himmelfahrt von Karin Lindermayr, der katholischen Seelsorgerin, geweiht werden. Wer von den Bewohnerinnen und Bewohner möchte, kann sich anschließend eine Sträußchen mit aufs Zimmer nehmen, es eine Vase stellen oder trockenen lassen, damit die Kräuter in den kommenden Wochen und Monaten ihre heilende Wirkung entfalten.

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