Kornelie Schauer von der Sozialen Betreuung (l.) und Seelsorgerin Karin Lindermayr (r.) gelang es, den Bewohnern mit den „Perlen des Glaubens“ einen besonderen Halt an die Hand zu geben. Bild: Kursana

 
21.12.2020

Perlen des Glaubens

Mit der Idee, ökumenische Gebetsketten selbst aufzuziehen und anschließend zu segnen, schenken Betreuerin Kornelie Schauer und Seelsorgerin Karin Lindenmayr den Bewohnern des Kursana Domizils eine Extraportion Freude und Wertschätzung.

Pullach. „Manche Bewohner haben geweint, als sie die Perlenkette fertig gefädelt angezogen haben“, erzählt Kornelie Schauer von der Sozialen Betreuung des Kursana Domizils. „Sie freuten sich, dass noch einmal so eine Kette geschenkt bekommen haben.“ Schauer selbst hatte die Idee, das Gebetsarmband „Perlen des Glaubens“ mit den Bewohnern aufzufädeln. Dass Seelsorgerin Karin Lindenmayr die Gebetsketten in einem Gottesdienst dann noch einzeln gesegnet hat, gab den Bewohnern zusätzlich Halt und Stärkung.

1995 wurden die „Perlen des Glaubens“ von einem schwedischen Bischof entwickelt. Seit dem Ökumenischen Kirchentag 2003 finden sie auch in Deutschland eine größere Verbreitung. Das Gebetsarmband enthält 18 verschiedenfarbige Perlen, die jeweils für einen Glaubensinhalt stehen. Zum Beispiel Gold für Gott, den Vater, Sohn und Heiligen Geist. Oder Perlmutt für den Träger selbst in seiner Vielfalt, Grün für die Hoffnung und dreimal Rot für die Liebe zu Gott, dem Nächsten und einem selbst. Verbunden werden die farbigen Perlen durch Perlen mit einer neutralen Farbe.

„Die ‚Perlen des Glaubens’ sind der ökumenische Gedanke einer Gebetskette“, betont Seelsorgerin Lindenmayr. „Ich selbst bin katholische Seelsorgerin, da gibt’s den Rosenkranz als uralte Gebetskette. Ich fand die Idee sehr schön.“ Daher unterstützt sie das Projekt und konnte den ersten Schwung an Perlen aus der Altenheim-Seelsorge-Kasse des Erzbischöflichen Ordinariats finanzieren.

Kornelia Schauer nimmt sich für jeden einzelnen Bewohner, der eine Gebetskette fädeln möchte, Zeit. Gemeinsam wird Perle für Perle aufgezogen und Schauer spricht zu den farbigen Perlen jeweils den dazugehörenden, selbst formulierten Gebetssatz. „Die lichten und die dunklen Tage, bei dir ist alles aufgehoben“, heißt dieser zum Beispiel zu den gelben und schwarzen Perlen. Manche Bewohner, die nicht selbst fädeln wollen, gesellen sich dazu. „Es entstehen dabei ganz süße Runden“, freut sich Schauer. Eine Bewohnerin fädelte gleich drei Gebetsketten, und verschenkte sie an andere. Ist das Gebetsarmband fertig und angezogen, spricht Schauer das Gebet noch einmal im Ganzen. „Den Bewohnern bedeutet es viel, dass ich mir die Zeit nur für sie nehmen kann und jeder auch sein eigenes Armband bekommt.“ Inzwischen wurden bereits mehr als 12 Gebetsarmbänder aufgezogen.

Vor ein paar Tagen hat Seelsorgerin Karin Lindenmayr schließlich während des regelmäßigen Gottesdienstes jedes einzelne Gebetsarmband und seinen Träger gesegnet mit den Worten: „Das Band sei gesegnet und Du, der Du es trägst“. Weil dies eine ganz persönliche Zusage an die Bewohner sei, so Lindermayr, „waren sie zum Teil sehr berührt und bewegt. Es entstand eine besondere, eine schöne und ergriffene Stimmung“. Auch in Zukunft möchte sie das Gebetsarmband in die Gottesdienste integrieren. Und Kornelie Schauer hat sich vorgenommen, ein kleines Ritual einzuführen, in dem sie einmal wöchentlich für das zum Armband gehörende Gebet jedem einzelnen Bewohner einen Kurzbesuch abstattet.

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