Direktor Vlado Bjelkanovic mit der Roboterkatze in seinem Büro. Bild: Kursana

 
05.12.2018

Roboterkatze schenkt Lebensfreude

Elektronisches Tier ist Liebling der Bewohner im Kursana Domizil

Ein kleines, flauschiges Haustier wurde in den vergangenen Monaten zum Liebling der Bewohner des Kursana Domizils Pullach. Seine Gesellschaft ist heiß begehrt und es wird täglich geliebkost. Dabei stört es niemanden, das die kleine elektronische Katze gar nicht echt ist.

Das kleine grau-weiße Kätzchen schnurrt leise als Eva Behrens (89) sie hinter den Ohren krault. Sie miaut fröhlich und dreht sich auf den Rücken, um sich den Bauch streicheln zu lassen. „Ja, ja, ich tue Dir nicht weh“, murmelt die demente Seniorin gedankenverloren und leise vor sich hin. Stundenlang kann sie sich mit dem flauschigen Tier, das in ihrer Gedankenwelt sehr lebendig ist, beschäftigten. Mit positivem Effekt: Denn besonders auf Demenzkranke, die nicht selten aufgrund ihres Krankheitsbildes misstrauisch und aggressiv werden, wirkt sich bereits das Streicheln des kleinen Kätzchens beruhigend und ausgleichend aus. Unabhängig davon, ob den Senioren bewusst ist, dass diese Katze echt ist oder nicht.

Der Erfolg der elektronischen Katze überraschte die Mitarbeiter von Kursana und Direktor Vlado Bjelkanovic. Im Frühjahr hatte er einen Fernsehfilm über eine Roboterkatze für Senioren in Schweden gesehen. Bjelkanovic war neugierig und bestellte nach einiger Recherche eine spezielle Roboterkatze für Senioren aus den USA, die es in Deutschland nicht gibt.

Eigentlich sind Haustiere im Kursana Domizil Pullach nichts Ungewöhnliches. Bewohner können beim Einzug kleine Haustiere mitbringen, sofern sie noch selbst für sie versorgen können. Auch Mitarbeiter dürfen ihre Hunde mitbringen. Doch im Unterschied zu echten Tieren, ist die Roboterkatze pflegeleicht und stets für Streicheleinheiten zu haben. Der Erfolg der neuen Roboterkatze bei den Bewohner ist so groß, dass Direktor Vlado Bjelkanovic demnächst weitere Roboterkatzen oder –hunde anschaffen möchte. Steffi Scherr, Mitarbeiterin in der Verwaltung, erzählt: „Wir haben einen demenzkranken Bewohner, der immer wieder nach seinem verstorbenen Hund fragt. Ihm wollen wir jetzt einen Roboterhund besorgen, in der Hoffnung, dass er ihn tröstet und glücklich macht.“

 

 

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