Brigitte Bortz, Bürgervorsteherin der Stadt Reinbek, überbrachte Lottchen Helfsgott zum 104. Geburtstag die Glückwünsche von Bürgermeister Björn Warmer und von Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther. ©Kursana

 
26.09.2023

Ein langes Leben in Harmonie

Am 14. September feierte Lottchen Helfsgott in der Kursana Villa Reinbek ihren 104. Geburtstag

Befragt nach ihrem Rezept für ein zufriedenes Altern, muss Lottchen Helfsgott nicht lange überlegen. „Gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft sind wichtig“, sagt die Seniorin, die am 14. September ihren 104. Geburtstag feierte. „Aber genauso wichtig ist es, mit der Familie und den Mitmenschen in Harmonie zu leben.“ Auch in der Kursana Villa Reinbek, in der Lottchen Helfsgott seit acht Jahren zu Hause ist, pflegt die Bergedorferin ein harmonisches und oftmals freundschaftliches Verhältnis zu ihren Mitbewohnern. An ihrem Ehrentag brachten ihr alle Bewohner und Mitarbeiter des Hauses mit dem Geburtstagslied „Wie schön, dass du geboren bist“ ein Ständchen. Und die Seniorin freute sich über den Besuch von Reinbeks Bürgervorsteherin Brigitte Bortz, die ihr zwei Urkunden mit Glückwünschen von Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer und von Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther überreichte.

Zeitlebens war die kurz nach dem ersten Weltkrieg geborene Lottchen Helfsgott eine moderne Frau: Sie machte eine Ausbildung beim Juwelier und arbeitete anschließend 13 Jahre in einem Juweliergeschäft in Hamburg. Später machte sich die Mutter von zwei Söhnen zusammen mit ihrem Ehemann mit zwei Drogerien selbständig: Während ihr Mann die Filiale in Harburg leitete, übernahm sie das Geschäft in Bergedorf. Lottchen Helfsgott machte ihren Führerschein – doch lieber als mit dem Auto war die sportliche Frau zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Noch heute erinnert sie sich gern an die langen Spaziergänge mit ihrer geliebten Cocker Spaniel Hündin „Trixie“.

Stilvolle Kleidung war stets das Markenzeichen von Lottchen Helfsgott. Auch in der Kursana Villa Reinbek kennen Mitbewohner und das Pflegeteam die Seniorin nur in feinen Blusen und eleganten Kostümen mit passenden Seidentüchern, dazu trägt sie seit vielen Jahrzehnten den dezenten Duft ihres Lieblingsparfums „Trésor“. Erst seitdem die Seniorin seit kurzem auf den Rollstuhl angewiesen ist, sieht man sie in Hosen, weil es praktischer ist. „Frau Helfsgott ist mit ihrem Rollstuhl weiterhin selbständig im Haus unterwegs“, erzählt Sandra Müller, Leiterin der sozialen Betreuung. „Und sie lässt sich auch von Einschränkungen beim Sehen und Hören nicht davon abhalten, an ihren Lieblingsveranstaltungen wie der morgendlichen Zeitungsrunde teilzunehmen. Sie wählt jetzt möglichst immer den Platz neben der Moderatorin, um alles gut verstehen zu können.“

Auch bei allen Festen, beim Sektfrühstück, bei den Gesprächskreisen, der Gymnastikrunde und beim Bingo ist Lottchen Helfsgott meist weiterhin dabei. Durch die freundschaftlichen Verbindungen, die sie insbesondere zu ihren Tischnachbarinnen im Restaurant der Villa pflegt, ist dann immer jemand vor Ort, der ihr gern eine helfende Hand reicht. Mit diesen Mitbewohnerinnen hat sie den Geburtstag an ihrem festlich dekorierten Platz im Restaurant ein wenig gefeiert und die Freude über den großen Rosenstrauß von Direktorin Corinna Pieper geteilt. Doch weiter wollte Lottchen Helfsgott gar nicht im Mittelpunkt stehen, denn sie ist trotz aller Erfolge in ihrem Leben eine bescheidene Frau geblieben.

Zur Übersicht