Die Bewohnerinnen Christel Schneider (l.) und Dr. Jutta Sültz hatten großen Spaß daran, am Aktionstag in der Kursana Villa Reinbek gemeinsam mit den Schülern der Sachsenwaldschule zu musizieren. ©Kursana

 
21.10.2024

Ein starkes Miteinander gegen Vorurteile

100 Jahre Sachsenwaldschule Gymnasium Reinbek: Im Rahmen einer Aktionswoche besuchten Schüler die Senioren in der Kursana Villa Reinbek.

Rund zwei Dutzend Schüler der Sachsenwaldschule Gymnasium Reinbek besuchten an ihrem Aktionstag unter dem Motto „100 gute Taten“ die Kursana Villa Reinbek, um sich für ein gutes Miteinander in ihrer Gemeinde zu engagieren. Eine Hälfte der Schüler bot den Senioren eine „digitale Sprechstunde“ an und leistete Hilfestellungen an Smartphone und Tablet. Die andere besuchte zusammen mit einer Gruppe von Bewohnern die Reinbeker Tanzschule Schaper und unterstützte die Senioren dort beim Linedance. „Es war schön zu erleben, wie schnell die Schüler bei ihrem Besuch aufgetaut sind“, erzählt Sandra Müller, Leiterin der sozialen Betreuung. „Ich glaube, dass sie nicht damit gerechnet hatten, dass man mit älteren Menschen so viel Spaß haben kann.“

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums ihrer Schule wollten die Schüler von der fünften bis zur zwölften Klasse in der Gemeinde ausschwärmen und in sozialen Einrichtungen Gutes tun. Als echte Experten in digitaler Technik beantworteten sie den Senioren Fragen zu Messenger Diensten, führten für sie Software-Updates durch und demonstrierten, wie sich das Kegeln an der Spielkonsole durch Bewegungen steuern lässt. Die Senioren wollten zudem mehr über die Handynutzung der Jugendlichen erfahren. Vom praktischen Nutzen des Googelns ließen sie sich schnell überzeugen, als am Ende gemeinsam gesungen wurde: Während die ältere Generation die Volkslieder textsicher anstimmte, sangen die Jugendlichen Lieder wie „Du, du liegst mir im Herzen“ nach Textvorlage auf dem Smartphone mit.

In der Tanzschule Schaper, in der seit 1982 mehrere Generationen von Reinbekern das Tanzen gelernt haben, wurden für die Bewohner viele Erinnerungen wach. Vertrauensvoll ließen sie sich auf die Unterstützung der Jugendlichen beim Erlernen einiger Linedance-Bewegungsfolgen ein. Auf Wunsch der Senioren wurde am Ende noch ein langsamer Walzer gespielt, zu dem sich Jung und Alt im festlichen Ambiente der Tanzschule gemeinsam auf dem Parkett im Takt wiegen konnten. „Auf dem Rückweg haben die Schüler die Bewohner bereits ganz selbstverständlich untergehakt und mit ihnen geklönt. Unsere Senioren haben noch tagelang von dieser schönen Begegnung geschwärmt“, sagt Sandra Müller, die sich mehr solch ungezwungener Begegnungen der Generationen wünscht. „Bei solchen Treffen bleiben auf beiden Seiten viele Vorurteile auf der Strecke. Junge Menschen verlieren so oftmals ihre Scheu davor, später einmal mit einem Praktikum in einen sozialen Beruf hineinzuschnuppern.“

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