An dieser Infotafel kann sich jeder Bewohner informieren, wer im Beirat die Interessen aller vertritt, Foto: Kursana

 
09.12.2022

Engagiert mit neuen Ideen für Bewohner und Mitarbeitende

Bewohnerbeirat der Kursana Villa Reinbek geht neue Wege

Die Erfahrung haben sicher schon viele gemacht: Für neue Ideen braucht man einen langen Atem und darf nicht verzagen, wenn es nicht gleich gut läuft.

Das mussten auch die Mitglieder des Bewohnerbeirates der Kursana Villa Reinbek erkennen. Seit den Wahlen im vergangenen Jahr sind erstmals zwei Angehörige von Bewohnern im Gremium und nicht nur Bewohner.

Die Idee, den Beirat so zu ergänzen, kam aus der sozialen Betreuung. „Die Aufgabe des Beirates ist es, die Interessen aller Bewohnerinnen und Bewohner zu vertreten“, erläutert Sandra Müller, Leiterin der sozialen Betreuung. Das sei aber zum Beispiel den Bewohnern, die an Demenz erkrankt sind, gar nicht möglich. Und auch den anderen Bewohnern fehlt es wegen ihres hohen Alters mitunter an Kraft und Energie, Dinge umzusetzen. Es mangelt oft an Erfahrungen gegenüber Behörden sowie an modernen Kommunikationsmitteln.

Warum also nicht engagierte Angehörige einbeziehen?

Uta Schulz, deren Eltern in der Einrichtung leben, erinnert sich an den Tag, als Sandra Müller sie angesprochen hat. „Das war überraschend für mich. Aber die Idee hat mich überzeugt“, erzählt sie.

Mit ihr gemeinsam haben sich Gisela von der Goltz, Sigrid Bettaque, Dr. Ursula Bonacker und Ellinor König der Aufgabe gestellt.

Das neue angenehme Miteinander brachte eine Reihe schöner neuer Formate für das Haus. So lädt der Beirat einmal im Monat zur Bewohnersprechstunde ein. Hier können Bewohnerinnen und Bewohner ihre Anliegen vorbringen, für die sie Unterstützung wünschen. Die Nachfrage ist unterschiedlich hoch. Aber das ist normal, so ein Angebot muss sich erst mal etablieren. Auch eine Bewohnerversammlung - wie der Gesetzgeber es vorschreibt - haben die Fünf ins Leben gerufen. Da käme keiner, hat man ihnen prophezeit. 37 Interessierte waren es Anfang November. Ein „Runder Tisch Demenz“ vervollständigt das Angebot. Er ist für die Angehörigen von demenziell erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern gedacht. Deren Partner, Eltern oder Verwandte können sich ja oft nicht mehr selbst vertreten.

Und es wäre nicht der Bewohnerbeirat der Kursana Villa Reinbek, wenn nicht über „den Tellerrand hinaus“ gedacht würde. So wurden in der Umgebung des Hauses Bürgersteige so abgesenkt, dass sie jetzt für Rollatoren und Rollstühle problemlos zu nutzen sind. Das kommt Allen in der Stadt zu Gute, die auf diese Hilfsmittel angewiesen sind. Und last but not least regt der Bewohnerbeirat an, eine Elektro-Rikscha für alle Senioreneinrichtungen der Stadt Reinbek anzuschaffen. Diese soll dann von Angehörigen für gemeinsame Ausflüge in die Umgebung gebucht werden können. Das erweitert den Horizont und macht allen Beteiligten einen Riesenspaß.

Die Mitglieder des Bewohnerbeirates haben jedoch auch die Interessen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden der Kursana Villa Reinbek im Blick. Schließlich sind sie es, die für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner sorgen. So wurden jetzt z.B. mehr Telefone für die Mitarbeitenden im Haus angeschafft, so dass Notrufe besser zugeordnet und den Mitarbeitenden unnötige Wege erspart werden.

Bewohnerinnen und Bewohner sowie Angehörige, die Fragen oder Hinweise an den Beirat haben, können diesen jetzt auch über eine eigens eingerichtete Mailadresse erreichen. Und damit sie nicht das Gefühl haben, in ein „schwarzes Loch“ zu schreiben, zeigt eine Infotafel im Haus mit Bild und Text, wer die Mitglieder des Beirates sind.

Womit das Quintett sich beschäftigt, kann jeder auch in den Protokollen nachlesen, die in den Sitzungen entstehen und allen Interessierten zur Verfügung stehen.

„Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Uta Schulz und die Beiratsvorsitzende Gisela von der Goltz ergänzt: „Wir sind fünf sehr unterschiedliche und starke Persönlichkeiten, die sich gut ergänzen. So werden wir uns auch in Zukunft für die Gemeinschaft sowohl in der Kursana Villa Reinbek als auch im Interesse der Stadt Reinbek einsetzen.“

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