Beim Strandspaziergang gab es lauter glückliche Gesichter (v.l.n.r.): Ergotherapeutin Svenja Schmidtke, die Bewohnerinnen Ursula Niediek, Elke Saß, Gertrud Krone, Dr. Jutta Sültz, Pflegehelferin Stefanie Meisner, Bewohner Ulrich Take, Pflegefachkraft Manuela Hoch und Karl-Heinz Wild. ©Kursana

 
21.10.2023

Familiäres Miteinander am Meer

Zum ersten Mal hat ein Team aus Pflege und Betreuung zusammen mit Bewohnern aus der Kursana Villa Reinbek einen Kurzurlaub an der Ostsee verbracht.

Zuerst war es nur eine fixe Idee, die jedoch mit jedem Gespräch mehr Gestalt annahm. Und schließlich stand das Konzept, das sechs Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Kursana Villa Reinbek einen Herzenswunsch erfüllte: Noch einmal gemeinsam mit vertrauten Menschen einen unbeschwerten Kurzurlaub an der Ostsee zu verbringen. „Bei manchen unserer Senioren war die Sehnsucht groß, wie früher Urlaub zu machen und etwas Besonderes außerhalb der Einrichtung zu erleben“, erzählt Sandra Müller, Leiterin der sozialen Betreuung. „Unser viertägiger Ausflug in ein Ferienhaus in Großenbrode brauchte viel Vorbereitung und Engagement unseres vierköpfigen Teams aus Pflege und Betreuung. Aber es war eine richtig tolle Erfahrung, die uns alle zusammengeschweißt hat.“

Zuerst musste ein ebenerdiges, barrierefreies Haus mit genügend Doppelzimmern gefunden und eine harmonische Reisegruppe zusammengestellt werden. Die Angehörigen übertrugen den Mitarbeiterinnen für vier Tage die medizinischen Vollmachten und erhielten genauso wie Direktorin Corinna Pieper und Pflegedienstleiter Ronald Belitz täglich über einen Gruppenchat Informationen, Fotos und Videos von den Bewohnern. Es ging mit zwei Kursana-Kleinbussen auf die Reise, in denen neben dem Gepäck auch alle Rollatoren und ein Rollstuhl Platz fanden. Besonders groß war bei den Senioren die Freude darüber, dass auch zwei Hunde der Mitarbeiterinnen die Tour begleiteten.

Pflegefachkraft Manuela Hoch kümmerte sich auf der Reise um die medizinische Versorgung. Pflegehelferin Stefanie Meisner, die die Koffer der Bewohner gepackt hatte, übernahm weite Teile der Grundpflege. Ergotherapeutin Svenja Schmidtke und Sandra Müller hatten vom Frühsport auf der Terrasse über die Ausflugsziele bis zum gemeinsamen Grillabend ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Vor Ort ging dann alles Hand in Hand, um die Einschränkungen der Bewohner jederzeit gut aufzufangen. Große Freude hatten die Senioren daran, dass auch sie beispielsweise beim Tisch decken und beim Abwasch mit anpacken durften.

„Es waren kleine Dinge wie das Essen eines Fischbrötchens mit Blick aufs Meer, ein Ausflug mit der Bimmelbahn oder der Besuch eines Souvenirladens, die die Augen der Senioren zum Strahlen brachten“, sagt Sandra Müller. „Bewohner, die sonst kaum noch sprechen, redeten in unserem Urlaub plötzlich wieder in ganzen Sätzen. Wir haben oft zusammen gesungen und viele Erinnerungen ausgetauscht, so dass wir uns alle in dieser familiären Atmosphäre ganz neu kennenlernen konnten.“

Am Ende haben nicht nur die Senioren von der Auszeit vom Pflegealltag profitiert. Auch die langjährigen Mitarbeiterinnen erlebten durch die Reise einen echten Motivationsschub, vertieften ihr Praxiswissen über den Umgang mit herausfordernden Situationen und empfanden jenseits der Routine große Freude bei ihrer Arbeit. „Es war für mich kein Urlaub, aber ich spüre wieder sehr intensiv, wie sehr ich meine Beschäftigung in der Villa schätze“, bringt es Sandra Müller auf den Punkt. Genauso wie ihre Kolleginnen freut sie sich über die Wertschätzung durch die Angehörigen für ihren Einsatz genauso wie über die nachhaltige Wirkung der Reise auf die Senioren, die immer noch von ihren Erlebnissen schwärmen. Deshalb kann sich Sandra Müller sehr gut vorstellen, wieder einmal mit Bewohnern aus der Villa auf eine Kurzreise zu gehen – vielleicht beim nächsten Mal in ein Hotel, damit auch Senioren mit dem Wunsch nach einem Einzelzimmer auf ihre Kosten kommen können.

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