Zwei, die sich gut verstehen: Zwischen Bewohnerin Ilse Fuhrmann (97) und Betreuungskraft Susanne Leppin (62) aus der Kursana Villa Reinbek hat sich eine innige Beziehung entwickelt. ©Kursana

 
11.10.2021

„Ich bekomme so viel Liebe zurück“

Als Betreuungskraft der Senioren in der Kursana Villa Reinbek hat die ausgebildete Hotelfachfrau Susanne Leppin (62) ihre Herzensaufgabe gefunden.

Es vergeht kein Tag, an dem Betreuungskraft Susanne Leppin nicht bei Bewohnerin Ilse Fuhrmann (97) ins Zimmer schaut, nach den besonderen Wünschen der hochbetagten Seniorin fragt oder einfach ein kurzes Gespräch mit ihr führt. „Frau Fuhrmann ist mir besonders ans Herz gewachsen“, sagt die ausgebildete Hotelfachfrau, die seit vier Jahren in der Kursana Villa Reinbek arbeitet. „Da sie keine Angehörigen mehr hat und sehr zurückgezogen bei uns lebt, versuche ich sie auf andere Gedanken zu bringen und ein wenig aufzumuntern. Wenn sie mir zum Dienstschluss ein Lächeln schenkt, gehe ich beglückt nach Hause.“ In der Betreuung von Senioren hat die 62-Jährige ihre Herzensaufgabe gefunden. „Ich muss immer mit Menschen zu tun haben. Hier kann ich viel geben und bekomme von den Bewohnern so viel Liebe zurück“, schwärmt sie.

Arbeit stand in der Familie von Susanne Leppin immer im Mittelpunkt des Lebens: Schon die Urgroßeltern waren in der Gastronomie tätig und betrieben zuerst das renommierte „Fischerhaus“ in Aumühle und später das bekannte Landungsbrücken-Restaurant in Hamburg. So wie zuvor die Großeltern und Eltern wuchs auch sie in den Beruf hinein und jobbte schon als Jugendliche hinterm Tresen des Familienbetriebes. Das erste Ausbildungsjahr zur Hotelfachfrau absolvierte sie im eigenen Restaurant und wechselte dann ins Hamburger Interconti-Hotel. Anschließend arbeitete sie im Robinson-Club in Kalabrien als Assistentin des Verwaltungsleiters und entdeckte ihre Leidenschaft für die italienische Lebensart. 1984 ging sie mit ihrem Mann nach Düsseldorf und unterstützte ihn in seiner internationalen Agentur für Personal und Management. Mit den beiden Kindern, die 1986 und 1990 geboren wurden, besuchte das Paar oft die USA und fand in einem Haus am Lago Maggiore einen privaten Rückzugsort. 2017 kehrte Susanne Leppin mit ihrem Mann in ihr Elternhaus nach Wohltorf zurück, um ihre alleinstehende Mutter zu unterstützen. Als die Kursana Villa Reinbek eine Fachkraft für den Frühstücksservice suchte, stellte sie sich in der Senioreneinrichtung vor.

„Drei Jahre lang war ich als Bindeglied zwischen Pflege und Küche dafür zuständig, dass jeder Bewohner mit einem auf seine Bedürfnisse abgestimmten Frühstück im Restaurant oder auf seinem Zimmer gut in den Tag startet“, erzählt sie. „Außerdem war es meine Aufgabe zu kontrollieren, dass jeder Bewohner genügend Getränke auf dem Zimmer hat und ausreichend trinkt. So bin ich schnell mit den gut 90 Senioren im Haus vertraut und zur Ansprechpartnerin für ihre besonderen Wünsche geworden.“ Vor einem Jahr wechselte Susanne Leppin in die soziale Betreuung der Villa und erlangte über einen berufsbegleitenden Fernlehrgang zur „Betreuungskraft nach § 43b/53c SGB XI“ umfassendes Wissen über die psychologischen Aspekte des Alterns, alterstypische Erkrankungen und den Umgang mit demenziell Erkrankten. Seither bietet sie als 30 Stunden-Kraft neben Einzelbegleitungen zahlreiche Gruppenaktivitäten wie Gedächtnistraining, Ballspiele oder gemeinsames Backen für die Bewohner an. Nach getaner Arbeit macht sie sich regelmäßig mit ihren Mischlingshunden „Frisbee“ und „Bailey“ zum Waldspaziergang auf, um zu entspannen.

„Natürlich mache ich mir durch den Kontakt zu unseren Senioren heute mehr Gedanken darüber, wie ich selbst alt werden möchte“, sagt Susanne Leppin. „Dabei habe ich gelernt, meine Lebenszeit bewusster zu nutzen und zu genießen.“

Zur Übersicht