Da sie ihr Leben lang am Weltgeschehen interessiert ist, freut sich Bewohnerin Sigrid Bettaque über den Austausch in der morgendlichen Zeitungsrunde der Kursana Villa Reinbek.© Kursana

 
05.11.2021

Impulse durch die Zeitungsrunde

Zum Leben in der Kursana Villa Reinbek gehört für einige Bewohner der morgendliche Austausch über das Zeitgeschehen

Auch mit 92 Jahren hört Sigrid Bettaque jeden Morgen Deutschlandfunk, liest ein politisches Wochenmagazin und informiert sich täglich im Fernsehen darüber, was in der Welt geschieht. Auch die halbstündige Zeitungsrunde, in der sich die Bewohner der Kursana Villa Reinbek wochentags nach dem Frühstück über das Zeitgeschehen austauschen können, versäumt die Seniorin nie. „Frau Müller von der sozialen Betreuung versteht es, uns mit immer neuen Impulsen zum Nachdenken und zum Gespräch anzuregen“, sagt die Bewohnerin. „So lädt sie uns jetzt nach der Wahl beispielsweise dazu ein, die Körpersprache der Politiker auf den Fotos in der Tageszeitung kritisch zu hinterfragen. In angenehm lockerer Atmosphäre entsteht so manches Mal eine lebhafte Diskussion.“

Der Wahlkampf, die „Fridays for Future“-Klimabewegung oder der Umgang mit jüdischen Mitbürgern waren aus aktuellem Anlass schon mehrfach ein Thema der Zeitungsrunde, die ein fester Stamm von acht Bewohnern regelmäßig besucht. Aber auch das lokale Geschehen, über das eine regionale Tageszeitung berichtet, wird in den Gesprächen aufgegriffen. „Ich komme aus einem weltoffenen Elternhaus und habe mein Leben lang eine angeregte Diskussionskultur in Familie und Freundeskreis geschätzt“, sagt die Diplom-Chemikerin, die zahlreiche Fortbildungen zu Aspekten der Lebensberatung gemacht hat. Die gebürtige Berlinerin hat einige Jahre ehrenamtlich in der Telefonseelsorge gearbeitet und gehörte später zum Beratungsteam der Hamburger Petri-Kirche. „Wer sich viel mit Psychologie beschäftigt hat, schaut anders aufs Leben“, meint sie.

Der Kursana Villa Reinbek fühlt sich die Seniorin seit vielen Jahren verbunden, da sie früher in direkter Nachbarschaft der Senioreneinrichtung gewohnt und zusammen mit ihrem verstorbenen Mann zahlreiche Kulturveranstaltungen im Haus besucht hat. Vor drei Jahren ist sie in die Villa eingezogen und hat durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie das umfangreiche Veranstaltungsprogramm und das soziale Miteinander vermisst. Umso mehr genießt sie es, dass jetzt unter besonderen Hygieneauflagen wieder Feste und Kulturveranstaltungen wie ein indischer oder ein irischer Nachmittag im Haus stattfinden können. Besonders freut sie sich auf das geplante Freizeitangebot für Kreatives Schreiben, bei dem die engagierte Leserin eigene Ideen zu Papier bringen kann.

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