Betreuungskraft Joung-A Lee trug beim Koreanischen Abend in der Kursana Villa Reinbek eine Original-Tracht und servierte den Bewohnern selbst zubereitete Speisen aus ihrem Heimatland. ©Kursana

 
28.02.2024

Kulinarische Reise nach Korea

Betreuungskraft Joung-A Lee (63) kochte für die Bewohner in der Kursana Villa Reinbek traditionelle Speisen der koreanischen Küche und stellte die Kultur ihres Heimatlandes vor.

Die Bewohnerinnen und Bewohner in der Kursana Villa Reinbek staunten nicht schlecht, als ihnen ihre Betreuungskraft Joung-A Lee am „Koreanischen Abend“ in einer traditionellen Tracht viele Schälchen mit herrlich duftenden Speisen aus ihrer Heimat servierte. Neben einer Misosuppe mit Tofu gab es mariniertes Rindfleisch mit Knoblauch und Sojabohnen-Sprossen, Spinat und Seetang als Beilagen. Auch „Kimchi“ – ein eingelegter, fermentierter Chinakohl, der in Joung-A Lees Heimatland bei keiner Mahlzeit fehlen darf – wurde zum Probieren gereicht. „Bei uns gibt es keine Menüabfolge. Es ist koreanische Art, alle Speisen gleichzeitig auf den Tisch zu bringen und die verschiedenen Geschmacksrichtungen zu kombinieren“, erläuterte die 63-Jährige, die alle Gerichte selbst für die Senioren zubereitet hat.

18 Bewohner hatten an der langen Tafel, die mit frischen Pflanzen und Steinen wie ein asiatischer Garten dekoriert war, Platz genommen. Da alle Zutaten der koreanischen Küche bereits bei der Zubereitung mundgerecht in kleine Stücke geschnitten werden, fehlte beim Besteck das Messer. Einige Senioren probierten sogar die bereit gelegten Stäbchen beim Verzehr der Speisen aus und gaben viele Rückmeldungen zum ungewohnten Geschmackserlebnis. Joung-A Lee erläuterte den besonderen Stellenwert der Suppen in der koreanischen Küche und erklärte, wie vielerlei Gemüsesorten fermentiert werden, damit sie auch im Winter als Vitaminquelle dienen.

„Ich habe mich sehr gefreut, dass sich unsere Senioren auf Neues eingelassen haben und sogar mehrmals um Nachschlag baten“, erzählt Joung-A Lee, die 1982 von Südkorea nach Deutschland kam und vor ihrer Ausbildung zur Seniorentherapeutin Kunst studiert hat. Seit acht Jahren arbeitet sie in der sozialen Betreuung der Villa und bietet unter anderen therapeutisches „Arbeiten mit Farben“ für die Bewohner an. Bei der täglichen Zeitungsrunde und der gemeinsamen Abendrunde mit den Senioren wurde sie aufgrund aktueller politischer Ereignisse bereits mehrfach auf ihre Heimat angesprochen. Mit der kulinarischen Reise gab sie – wie vorher bereits andere Mitarbeitende aus fremden Kulturen – den Senioren einen weiteren, ganz persönlichen Einblick in ihr Herkunftsland.

Mit Reiswein, einem Süßkartoffelschnaps und einem Dessert aus Reisbällchen mit Kaki und Nashibirne klang der „Koreanische Abend“ dann gemütlich aus und sorgte im Haus noch einige Tage lang für Gesprächsstoff. „Ich habe sehr schöne Rückmeldungen bekommen und freue mich darüber, dass wir in der Villa eine Atmosphäre mit großer kultureller Offenheit pflegen“, sagt Joung-A Lee.

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