Die Mitglieder des Tanzprojektes „Keen on rhythm“ mussten sich vor ihrem Auftritt erst einmal den Weg bahnen, so dicht gedrängt standen die Besucher der dritten Märchennacht im Kursana Domizil. Foto: Rings

 
25.11.2014

Der Zauberlehrling und ein vergessenes Abendessen

Tolle Resonanz bei dritter Märchennacht im Kursana Domizil Schneeberg.

Schneeberg. Die dritte Märchennacht im Kursana Domizil Schneeberg, und die Organisatoren fühlten sich da am Wochenende so ein bisschen wie Goethes Zauberlehrling: Die Geister die ich rief … sie wurden immer mehr. Etwa 150 Mädchen und Jungen waren gekommen, dazu Eltern sowie die Bewohnerinnen und Bewohner ohnehin - das Haus in der Scheunenstraße war rappelvoll. „Die Resonanz hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen, einfach Wahnsinn. Wenn bei diesem Ansturm auch nicht immer alles hundertprozentig geklappt hat, es hat allen Spaß gemacht. Wir haben uns jedenfalls über alle sehr gefreut, die den Weg zu uns fanden.“ So Direktorin Katrin Rings.

 

Als im Haus die Idee für die erste Märchennacht aufkam, da setzte man darauf, dass Märchen für Jung und Alt gleichermaßen eine Rolle spielen. Die Kinder lassen sich von Eltern oder Großeltern vorlesen, schmökern selbst. Viele Bewohner des Altenheims wiederum erinnern sich gern an die Zeit, als sie ihren Kindern oder Enkelkindern Märchen erzählten. „So können gerade Märchen so etwas wie eine soziale Komponente sein, wenn sich Alte und Junge gemeinsam damit beschäftigen“, erklärt Katrin Rings die Beweggründe für die ins Leben gerufene Märchennacht. Die Teilnehmerzahl ging stetig nach oben, von etwa 30 im Anfangsjahr auf 60 im Vorjahr. Und diesmal stürmten anfangs erwähnte 150 Mädchen und Jungen sowie Eltern das Haus. Was die erlebten, das begeisterte alle, standen doch zahlreiche Attraktionen auf dem Plan. An verschiedenen Stationen im großen Restaurant des Kursana-Domizils konnten beispielsweise die Kinder Brot backen wie bei Frau Holle, Keramik bemalen wie beim König Drosselbart oder auch Zöpfe flechten wie bei Rapunzel. Gewissermaßen Märchen in Aktion. Soziale Betreuungskräfte des Hauses lasen natürlich auch aus Märchenbüchern vor. Weitere Höhepunkte waren der Auftritt  der  Kindertanzgruppe des Tanzprojektes

„Keen on rhythm“ sowie die Aufführung des Märchenstückes „Der Eiskönig“ durch den Verein Reinsdorf. Es ging Schlag auf Schlag, so dass sich nicht nur die Bewohnerin Johanna Albrand begeistert über die dritte Märchennacht im Kursana-Domizil äußerte: „Es war einfach toll, Jung und Alt so beisammen zu sehen. Ich habe vor lauter Begeisterung sogar vergessen, zum Abendessen zu gehen.“ Ein etwa neunjähriger Junge fragte schließlich sogar nach, ob man so etwas nicht jeden Tag machen kann? Er würde da bestimmt immer kommen. Begeisterung, die die Direktorin natürlich freut. „Jeden Tag würde das sicherlich etwas viel werden. In jedem Fall aber wird es im kommenden Jahr die vierte Auflage unserer Märchennacht geben, das will ich schon mal versprechen.“ So Katrin Rings. Und Goethes Zauberlehrling dürfte dann wohl auch wieder mit dabei sein …

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