Echt schau: Kaufmannsläden aus Kindertagen

Domizil-Ausstellung erinnert Bewohner an die Tante-Emma-Laden-Zeit

Die Bewohner im Kursana Domizil Schneeberg haben ein neues Hobby: Tante Emma einen Besuch abstatten. Dafür gehen sie einfach in die aktuelle Ausstellung im Foyer. Denn dort können sie in aller Ruhe in die Welt der Kaufmannsläden eintauchen. Als Ursula Zimmermann (91) die Mini-Lädchen sieht, wird ihr ganz warm ums Herz. „Natürlich hatte ich als Kind auch so einen Kaufmannsladen“, denkt sie zurück. Sie freut sich über die unverhoffte Begegnung mit einem Spielzeug von anno dazumal und probiert gleich einmal die historische Registrierkasse aus, die sich originalgetreu mit einer kleinen Leier an der Seite und dem typischen Gong öffnen lässt. Die Bewohnerin kann sich gar nicht sattsehen an den vielen kleinen gut erhaltenen Kaufmannsläden aus den letzten einhundert Jahren. Sie stammen aus der Privatsammlung des Leipziger Journalisten Thomas Gillmeister. Als Direktorin Katrin Rings von der historischen Sammlung erfuhr, hatte sie sofort die Idee für eine Ausstellung. Gedacht, getan. „So können wir auf eine sehr liebenswürdige verspielte Art bei den Bewohnern die Fantasie anregen und Erinnerungen wachrufen“, erzählt sie. Und tatsächlich: Die Ausstellung ist nun Gesprächsthema Nummer 1 im Domizil. Im Angesicht der Andenken aus der Kinderzeit plaudern die Senioren auch mit den Mitarbeitern über Gott und Tante Emma. Sie lebt bei vielen Bewohnern noch in Gedanken weiter. Nicht nur als Miniatur-Spielzeug, sondern als jahrzehntelange Begleiterin im Laden um die Ecke. Wer gern einen Streifzug durch die Geschichte der Kaufmannsläden mit den vielen detailgetreuen Miniaturen unternehmen möchte, ist gern im Domizil gesehen. Kleine und große Besucher sind herzlich willkommen!