Elisabeth Mirow/Kursana Domizil Schwedt

 
03.02.2015

Ein tolle Job: Im Alltag helfen

Seit dem 1. Januar gilt das neue Pflegestärkungsgesetz, es beinhaltet grob gesagt, eine finanzielle Besserstellung für Pflegebedürftige. Alle Leistungen der Pflegekassen wurden um vier Prozent erhöht. Über einige konkrete Inhalte und Verbesserungen sprachen wir mit Elisabeth Mirow, Direktorin des Kursana Domizils Schwedt.

Wie wirkt sich das Gesetz konkret im Kursana Domizil aus?

Elisabeth Mirow: Bundesweit soll die Anzahl der Betreuungskräfte von 25 000 auf 45 000 aufgestockt werden.  Im Kursana Domizil konnten wir so zum Jahresbeginn das Team der sozialen Betreuung um drei Mitarbeiter verstärken – nun kümmern sich sieben Mitarbeiter um die sozialen Belange, also um die Begleitung im Alltag und entlasten so die Pflegefachkräfte.

 

Was stellt man sich darunter vor?

Elisabeth Mirow: Die Mitarbeiter arbeiten eng mit den Pflegefachkräften zusammen und sind für die Alltäglichkeiten, wie Spaziergänge, Spiele, Einkäufe, Freizeitaktivitäten oder mal einen längeren Schwatz zuständig. Besonders erfreulich ist, dass diese Hilfe  jetzt allen Bewohnern zuteil werden kann. Bislang lag der Fokus des Gesetzgebers in diesem speziellen Bereich auf den an Demenz erkrankten Bewohnern.Nach dem neuen Gesetz haben übrigens erstmalig auch Menschen mit einer Pflegestufe 0 die Möglichkeit, professionelle Pflege in Anspruch zu nehmen. Bislang fielen an mit Demenz Erkrankte, die ihren Alltag  scheinbar noch selbst meistern konnten, durch das starre Raster der Pflegebegutachtung.

 

Mitarbeiter für soziale Betreuung hört sich nach einem tollen Job an. Welche Voraussetzungen muss man dafür mitbringen?

Elisabeth Mirow: Ich glaube jede Arbeit bei der man anderen helfen kann, ist eine schöne erfüllte Aufgabe. Man muss schon eine Beziehung zu älteren und kranken Menschen aufbauen können,  Fantasie und Kreativität sind gefragt und auch eine gehörige Portion Gelassenheit aufbringen. Denn nicht alles geht im Alter mehr so flott von der Hand. Die künftigen Mitarbeiter für soziale Betreuung werden aber auch vorab in Kursen, die insgesamt 160 Stunden beinhalten, geschult. Außerdem gehört ein zweiwöchiges Praktikum dazu.

 

Stehen weitere Verbesserungen im Pflegebereich an?

Elisabeth Mirow: Wie zu hören ist, steht eine Vereinfachung der Pflegedokumentation an. Das wäre ein weiterer zu begrüßendes Schritt. Der bisherige Dokumentationsaufwand ufert einfach aus. Und würde dies effektiver gehalten, dann wäre für die Pflegefachkräfte mehr Zeit, sich um die Bewohner zu kümmern. 

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