Bewohner Karl-Heinz Schulz und Betreuer Daniel Hackbarth probieren die Fummelkiste aus, Foto: Kursana

 
19.09.2023

Kein Dienst nach Vorschrift

Die Mitarbeiter der Betreuung im Kursana Domizil in Schwedt sind immer auf der Suche nach neuen Spielen und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bewohner. Die Ideen dafür entstehen meist im Gespräch in der Mittagspause.

Dabei geht es den Frauen und Männern um Leiterin Angelika Rickmann nicht nur darum, keine Eintönigkeit aufkommen zu lassen. Sie orientieren sich vor allem an den Interessen und Fähigkeiten der Bewohner.  

Daniel Hackbarth hat zum Beispiel eine sogenannte Fummelkiste gebastelt. Die Idee dafür kam von seiner Kollegin Anke Krause. Bewohner können lediglich mit ihren Händen ertasten, was sich darin befindet. Das soll ihren Tastsinn entwickeln und bewahren, ist gut für die Feinmotorik und regt das Vertrauen zur Betreuungskraft an.  Viel Spaß macht es außerdem und geheimnisvoll ist es auf jeden Fall.

 In Arbeit hat Daniel Hackbarth zurzeit das Spiel „Der heiße Draht“. Das wiederum übt die Geschicklichkeit der Bewohner.

Petra Rosenberg hat überlegt, wie die dementen Bewohner mehr Erfolgserlebnisse beim Malen bekommen können. Jetzt gibt es sogenannte Zaubermappen. Allein mit dem Pinsel und Wasser berühren die Bewohner die Bögen und es entstehen herrliche bunte Mandalas. Die vermeintliche Zauberei regt die Ausdauer der Bewohner an. Das Besondere: Nach einer halben Stunde verschwindet die Farbe wieder und die Zaubermappen können weiter genutzt werden. Ein schönes Beispiel auch für Nachhaltigkeit.

Viele ihrer Ideen entstehen nicht nur während der Arbeitszeit in der Einrichtung. Auch nach Feierabend Zuhause machen sie sich Gedanken über die Beschäftigung, tüfteln und probieren aus, was man den Bewohnern Neues anbieten kann, erzählt Angelia Rickmann. „Ich bin immer wieder beeindruckt, mit wie viel Herz und Liebe meine Mitarbeiter ihren Beruf ausüben,“ berichtet sie begeistert.

Das Team der Betreuungskollegen sieht es auch als seine Aufgabe an, Bewohner zu animieren, verloren geglaubte Fähigkeiten wieder zu gewinnen. So versuchen alle ausnahmslos, dass die demente Bewohnerin Rolanda Stocek wieder ihr Schifferklavier spielen kann. Mit Ausdauer aber ohne Druck wird sie immer wieder motiviert zu spielen und wenn es klappt erntet sie Applaus und freut sich sehr darüber.

Direktorin Katrin Jong ist stolz auf ihr Team: „Meine Mitarbeiter der Betreuung machen keinen Dienst nach Vorschrift. Mit ihren Ideen und ihrem Einsatz sorgen sie dafür, dass sich all unsere Bewohner wohlfühlen und entsprechend ihrer Fähigkeiten einbezogen werden.“

 

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