Die Bewohner im Haus Andreas lauschen der Vorlese-Omi mit Freude und Konzentration, Foto: Betreuung

 
24.11.2020

Märchen aus aller Welt und eine richtige Vorlese-Oma

Der November kommt im Kursana-Domizil in Schwedt ganz märchenhaft daher. Und zwar in mehrerlei Hinsicht. In der monatlichen Filmreihe können die Bewohner Frau Holle, Rumpelstilzchen, Dornröschen und Der kleine und der große Klaus sehen.

10 bis 15 Filmbegeisterte kommen in der Regel. Mehr geben die Abstandsregeln momentan nicht her. „Kino“, weiß Angelika Rickmann, die Leiterin der Betreuung, ist vor allem für die demenzkranken Bewohner sehr schön und wichtig. „Es assoziiert Erinnerungen an früher und damit an meist schöne Zeiten.“

Das sieht auch Heiko Hirsch so. „Märchen erinnern mich an meine Kindheit. Während der 90 Minuten des Films träume ich mich zurück in diese Zeit.“

Wie im richtigen Lichtspieltheater gibt es im „Kino Andreas“ oft auch Popcorn. Wer den Film stört muss auch mal mit dem Unmut der Anderen rechnen.

Am bundesweiten Vorlesetag war die Vorlese-Omi Geli im Einsatz. Sie hatte sich die europäischen Märchen „Die Geschichte vom halben Hahn“ aus Belgien und die „Geschichte vom Suppenstein“ aus Irland ausgewählt.

Hinter der Vorlese-Omi mit dem typischen grauen Knoten am Hinterkopf verbirgt sich Angelika Rickmann, die Leiterin Betreuung. Sie ist Mutter dreier Kinder und zweifache Oma. “Ich habe meinen Kindern immer viel vorgelesen und lese auch meinen Enkelkindern vor“, berichtet Rickmann. Sie selbst hat sehr schöne Erinnerungen an ihren Großvater, der ihr jeden Tag, wenn sie aus der Schule kam vorgelesen hat.

Beim Vorlesen an ihrem Arbeitsplatz freut sie sich vor allem über die lachenden Gesichter der Bewohner. „Das Vorlesen ist vielleicht nichts Außergewöhnliches. Aber oftmals sind es Normalität und Beständigkeit, die unseren Bewohnern Kraft und Freude vermitteln“, ist sie sich sicher. 

Vorlese-Omi Geli geht mit ihren Geschichtenbüchern direkt in die verschiedenen Wohnbereiche, denn große Zusammenkünfte im Saal sind im Moment nicht möglich. 

Mit dem Märchenprogramm im November wollen die Mitarbeiter der Betreuung ihren Bewohnern eine wenig Normalität zurückgeben.

„Viele Beschäftigungen, die es vor Corona gab und an denen unsere Bewohner immer sehr viel Freude hatten, können wir zurzeit nicht durchführen. Dazu kommen die eingeschränkten Kontakte zu den Angehörigen. Deshalb versuchen wir alle, es unseren Bewohnern so angenehm wie möglich zu machen“, beschreibt Direktorin Elisabeth Mirow den gegenwärtigen Alltag im Haus Andreas. Auch kleine Ablenkungen können dabei helfen.

Normalität beizubehalten heißt für das Kursana-Team, Alltägliches, Gewohntes und kleine Highlights anzubieten. Für den Vorlesetag hat man zum Beispiel gemeinsam Plätzchen gebacken.

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