Als Praxisanleiterinnen werden Petra Clemens (37, l.) und Amalia Sichim (26) künftig die Azubis im Kursana Domizil Seelze fit für den Pflegeberuf machen.©Kursana

 
20.05.2017

Multiplikatoren für Pflegestandards

Zwei frischgebackene Praxisanleiterinnen gehen im Kursana Domizil Seelze zur Betreuung der Azubis an den Start.

Wenn Petra Clemens (37) und Amalia Sichim (26) in diesen Tagen ihren Abschluss als „Praxisanleiterin“ in der Tasche haben, wartet auf die Pflegefachkräfte im Kursana Domizil Seelze eine verantwortungsvolle Aufgabe: Die beiden Frauen werden fortan die Auszubildenden ihrer Einrichtung fit für die praktischen Anforderungen des Pflegeberufes machen, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie durch alle Prüfungen begleiten. „Gute Pflegekräfte wachsen nicht auf Bäumen“, sagt Petra Clemens. „Es ist wichtig, dass einem jemand in der Praxis nahebringt, was man an Theorie in der Schule lernt. Ich war damals während meiner Ausbildung weitgehend auf mich allein gestellt. Deshalb freue ich mich, dass ich unseren Berufseinsteigern einen besseren Start ermöglichen kann.“
Auch Amalia Sichim, die 2013 in Rumänien ihr Examen als Krankenschwester gemacht hat und seit zwei Jahren in Deutschland lebt, bekam bei ihrem Einstieg in den Pflegeberuf in einer Einrichtung in Thüringen wenig Unterstützung. „Deshalb habe ich die Fortbildung gleich als Chance begriffen“, sagt sie.  „Und ich fand es spannend, unseren Berufsalltag durch eine pädagogische Brille zu betrachten und zu lernen, wie man unterschiedlichen Menschen das nötige Wissen möglichst konkret vermitteln kann.“
Bei der viermonatigen Fortbildung ging es um Grundlagen der Gesprächsführung und Bewertung genauso wie um Motivationstheorien, den Umgang mit Kritik und Strategien zur Konfliktbewältigung. Die Frauen haben gelernt, wie für jeden Auszubildenden individuell ein Lehrplan erarbeitet wird und wie in gemeinsamen Reflexionsgesprächen die Lernziele überprüft werden können. „Es geht in der Pflege ja nicht nur darum zu lernen, wie man Blutzucker misst“, erläutert Petra Clemens. „Ein guter Altenpfleger muss vor allem beobachten lernen, um Veränderungen beim Bewohner frühzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.“
Der innerbetriebliche Ausbildungsplan bei Kursana sieht vor, dass ein Auszubildender durch die Betreuung seiner Mentoren nachhaltig dazu befähigt wird, selbständig zu arbeiten, seinen Arbeitstag zu strukturieren und die Schichtführung auf einem Wohnbereich übernehmen zu können. „Darüber hinaus wirken die Praxisanleiterinnen im gesamten Team als Multiplikatoren für unsere Pflegestandards und sind Ansprechpartnerinnen für alle Kollegen“, sagt Direktorin Elisabeth Mechelhoff. „Für diese Aufgaben werden sie als Fachkraft im Dienstplan freigestellt und extra vergütet. Und sie werden regelmäßig an der Kursana-Akademie fortgebildet.“
Petra Clemens und Amalia Sichim haben durch die Weiterbildung nicht nur eine Menge gelernt, sondern auch enorm an Selbstbewusstsein zugelegt. „Ich habe wieder erlebt, dass Lernen viel Spaß machen kann“, sagt Petra Clemens. „Dieses Gefühl möchte ich an unsere Azubis weitergeben.“

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