Direktorin Annika Jordan (links) freut sich über die gelungene Einführung der Mutti-Dienste für Quereinsteigerin Müjde Karagülle. Quelle: Kursana-Pressefotos

 
23.09.2022

Senioren profitieren vom neuen "Mutti-Dienst"

Quereinsteigerin und zweifache Mutter: Müjde Karagülle arbeitet seit August als Pflegekraft im Kursana Domizil Seelze. Die Einrichtungsleitung hat für sie ein besonderes Halbtagsmodell eingeführt.

Familie und Beruf vereinbaren: In der Senioreneinrichtung Kursana Domizil Seelze wird dieser Leitgedanke mit Leben gefüllt - und auch mit den entsprechenden Voraussetzungen im Stellenangebot für das Personal. Die Direktorin Annika Jordan hat jetzt sogar ein ganz neues Jobmodell eingeführt, um der 30-jährigen Müjde Karagülle ihren Berufswunsch zu erfüllen: Die gelernte zahnmedizinische Fachangestelle ist als Pflegekraft für Senioren zwar eine Quereinsteigerin - und sie ist auch verheiratete Mutter von zwei Grundschulkindern. Diesen ungewöhnlichen Einstiegsvoraussetzungen zum Trotz profitieren im Kursana Domizil die Senioren nun aber trotzdem von ihrem Engagement für ältere Menschen. Karagülle übernimmt seit August im Domizil an der Brandenburger Straße sogenannte "Mutti-Dienste".

"Sie hat sich initiativ bei uns beworben und ich habe einen Weg gefunden, sie trotz ihrer Mutterpflichten als Quereinsteigerin bei uns als Pflegekraft einzustellen", berichtet Direktorin Jordan. Sie hat für Karagülle eine 25-Stunden-Stelle geschaffen. Die Arbeitszeiten von 7.30 bis 11.30 Uhr seien ideal, damit sie ihre beiden Grundschulkinder vor dem Unterricht morgens noch zum Bus bringen könne. "Wenn die beiden von der Schule zurückkommen, ist sie dann auch schon wieder zu Hause", beschreibt Jordan das Arbeitszeitmodell.

An Wochenenden ist Karagülle aber auch ganztags im Einsatz. "Weil sich dann ihr Mann um die Kinder kümmern kann", sagt die Kursana-Direktorin. Ihr ist es wichtig, den Grund für das besondere Jobangebot hervorzuheben: "Wir wollen auch Müttern mit kleinen Kindern ermöglichen zu arbeiten." 

Für Karagülle ist das Angebot ein Glücksgriff. Sie habe sich beruflich neu orientieren wollen. "Ich möchte mich bei der Arbeit mehr bewegen und möglichst ältere Menschen im Alltag unterstützen", nennt die Frau aus Garbsen jetzt noch einmal ihre Beweggründe. Wegen ihres Interesses an einer Tätigkeit in der Altenpflegebranche begann sie im vergangenen April dann auch in einer Einrichtung in der hauswirtschaftlichen Betreuung. Dort habe sie jedoch nach zwei Monaten wegen ihrer Mutterpflichten nicht länger arbeiten können. Die gewünschten Arbeitszeiten habe sie in dieser Einrichtung nicht bekommen, berichtet Jordan.

Für die in Deutschland geborene und aufgewachsene Karagülle mit türkischen Wurzeln wirft die Direktorin auch schon einen Blick in die Zukunft - nicht zuletzt, weil sich Karagülle bei ihren pflegerischen Tätigkeiten bewährt hat: "Wenn ihre Kinder irgendwann länger in der Schule bleiben, könnten wir ihre tägliche Arbeitszeit auch verlängern", sagt Direktorin Jordan.

Die Einrichtungsleiterin lobt vor diesem Hintergrund aber auch die Flexibilität ihrer gesamten Belegschaft. "Andere Mitarbeiter machen verschiedene Jobmodelle möglich, indem sie bereit sind, zu bestimmten anderen Zeiten zu arbeiten."

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