Senioren und Mitarbeiter ernten die Früchte ihrer Arbeit

Im Kursana Domizil Seelze sorgen künftig Kräuter aus eigenem Anbau für die richtige Würze. Die Gartenbereiche werden zu Wohlfühloasen.

Selbstgemachte Produkte erfreuen sich immer einer besonderen Wertschätzung. Ähnlich ist es mit Früchten aus dem eigenem Anbau: Sie sind in der Regel frei von jeglichen Zusätzen, ökologisch wertvoll, umweltfreundlich hergestellt - und sie schmecken auch besser. Das haben sich auch die Bewohner und Mitarbeiter der Senioreneinrichtung Kursana Domizil Seelze gedacht und gemeinsam die Vorkehrungen für einen ertragreichen Sommer getroffen. "Bei uns sorgen künftig Kräuter aus eigenem Anbau für die richtige Würze. Und unter dem neuen Pavillon ernten wir in diesem Sommer auch schon die Früchte eigener Arbeit", sagt die Einrichtungsleiterin Elisabeth Mechelhoff.

Mechelhoff bittet im Domizil zu einem Rundgang. Im kleinen Gartenbereich in Sichtweite zur Brandenburger Straße zeigt sie stolz auf zwei sogenannte Kräuterspiralen. "Die Setzsteine wurden im Juni rechtzeitig zu unseren Feierlichkeiten anlässlich des 10-jährigen Bestehens aufgestellt und bepflanzt", sagt Mechelhoff. Die Bewohner hätten nicht nur bei der Aussaat mitgeholfen, sondern auch Steine mit den Bezeichnungen der jeweiligen Kräuter gestaltet. "Rosmarin, Petersilie, Salbei, Schnittlauch: Das sind nur einige der Küchenzutaten, die wir bei uns jetzt selbst ernten", sagt die Einrichtungsleiterin.

Für sie hat es einen hohen Stellenwert, dass die Bewohner eigene Gestaltungselemente in der Einrichtung wiederfinden. Zur Aufenthaltsqualität zähle eine entsprechende Wohlfühlatmosphäre. "Deshalb wollen wir rund um die Kräuterspiralen auch noch eine Pergola und eine Sitzecke bauen", sagt Mechelhoff. Von den Bewohnern, die sich am Anblick der neuen Pflanzformation erfreuen, erntet sie zufriedenes Lächeln.

Das wird den Bewohnern im Demenzbereich in Kürze auch ihr ebenfalls umgestalter Gartenbereich entlocken. Für die insgesamt 18 Senioren aus dieser Abteilung - aber auch für ihre Angehörigen sowie das Pflegepersonal - haben Hausmeister Karl-Heinz Feie und der ehrenamtliche Helfer Karl-Heinz Rohl einen neuen Holzpavillon mit Pergola errichtet. "Bislang hatten wir dort immer große Schirme als Sonnenschutz aufgestellt, aber die Ständer und Bodengewichte waren störende Stolperfallen", begründet Mechelhoff das Bauprojekt. Sie habe deshalb aus dem Budget der Einrichtung Material für den neuen Unterstand anliefern lassen.

Für den Aufbau sorgten dann der Hausmeister und der 72-jährige Helfer Rohl. Der Elektriker im Ruhestand besucht im Demenzbereich häufig seine Schwiegermutter. Sein handwerkliches Geschick hat er bei seinem ehrenamtlichen Einsatz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. "Wir haben sogar ein Fundament für die Ständer gegossen und Sonnensegel aufgehängt, bis der wilde Wein an der Pergola zu einem grünen Dach gewachsen ist", sagt Hausmeister Feie. Um für die Bewohner auch diesen Gartenbereich in eine Wohlfühloase zu verwandeln, hat die Einrichtungsleiterin sogar bei der Stadt Seelze einen Bauantrag gestellt. "Den neuen Pavillon werden wir bald mit einem Eröffnungsfest gebührend in Betrieb nehmen", kündigt Mechelhoff stolz an.