Schülerinnen und Schüler besuchten beim Girls´Day das Kursana Domizil im Griesgrund. Auch die Feuewehr, bei der einige Jugendliche hospitierten, kam zu einer kleinen Übung vorbei.

 
25.05.2016

Schüler erfahren viel Neues

Seligenstadt. Teenager treffen sich mit Senioren, zwei Schülerinnen geben ein kleines Klavierkonzert und am Ende war auch noch die Feuerwehr im Einsatz – beim Girls´ & Boys´ Day war in der Pflegeeinrichtung im Griesgrund ziemlich viel los.

Die Jugendlichen aus der Merian- und der Einhardschule haben viel Neues über den Alltag der älteren Generation erfahren und die Senioren hörten einiges über den Stress in der Schule und dass junge Leute bei guter Musik gern chillen.

Der Girls´ & Boys´ Day soll Schülern die Möglichkeit geben, einen Einblick in ein Berufsfeld zu bekommen. Ursprünglich konnten Mädchen in Männerjobs reinschnuppern, heute sind an diesem Tag aber auch Jungs in verschiedenen Unternehmen unterwegs, um mehr über die Arbeitswelt allgemein oder über typische Frauenberufe etwa im sozialen Bereich zu erfahren. Im Kursana Domizil konnten die die Schüler hautnah miterleben, was Betreuung und Pflege älterer Menschen bedeutet und wie das Zuhause in einer Senioreneinrichtung aussehen kann.

Dabei haben die Besucher erfahren, dass Sicherheit und Geborgenheit sowie eine Rund-um-Betreuung für die Bewohner äußerst wichtig ist und deren Interessen und Wünsche eine große Rolle spielen. Das Kursana Domizil ist eines der größten Unternehmen für Lehrlinge in Seligenstadt. Nach Auskunft von Gertraud Rebmann, Direktorin des Kursana Domizils, lernen dort derzeit 15 Auszubildende den Beruf Altenpfleger. Die Einrichtung sei ein Schulungszentrum der Kursana-Akademie, in dem die Mitarbeiter sich bei Seminaren und Workshops fortbildeten, so die Geschäftsführerin. Eine Übernahme nach der Lehrzeit sei so gut wie garantiert.

Im Gespräch mit den Kursana-Fachkräften hörten die Schüler, dass die Arbeit mit Senioren viel Abwechslung biete. Jeder Mensch und jeder Tag sei anders und man müsse zu jedem Bewohner, zu jeder Bewohnerin, einen individuellen Zugang finden. Dafür bekomme man von den Senioren viel Dankbarkeit zurück, hieß es.

Lotte Rohlack, Joelle-Marie John, Hadi Aboud, Lennart Biemüller aus der 8a der Einhardschule und Lara Rühl aus der Merian-Schule schauten sich in den verschiedenen Wohnbereichen des Hauses Marcellinus um und erhielten von den Fachkräften der Einrichtung Informationen aus erster Hand. Heidi Bähner, Leiterin des Sozialdienstes, Annelie Krauß-Ludwig, Mitarbeiterin der Betreuung und Ramona Zoufal, ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Kursana, erläuterten den Teenagern den Tagesablauf, die Angebote und den Service. Danach gab es einen regen Austausch zwischen Jung und Alt.

Lotte erzählte von ihrer Großmutter, die im Rollstuhl sitzt. Die Schülerin fand den Besuchstag bei Kursana „sehr informativ“. Sie könne sich vorstellen, nach Beendigung der Schule einen sozialen Beruf zu ergreifen und hilfebedürftige Senioren zu betreuen. Auch Joelle-Marie sprach von „positiven Erfahrungen“, die sie mit den Senioren gemacht habe. Die Jugendliche sagte, sie habe sich gewundert, dass man mit den Älteren so gut kommunizieren könne und diese ganz unterschiedlich seien. Beeindruckend fand sie die Begegnung mit einer Bewohnerin des Demenzbereiches. Joelle-Marie war erstaunt über den Einsatz und die positive Wirkung einer Therapiepuppe.

Auch die Schüler Hadi und Lennart bauten durch die Begegnung mit den Leuten im Alter von 70plus Vorurteile ab, denn sie hätten vorher nicht geglaubt, dass die Älteren noch so gute kognitive Fähigkeiten hätten und man mit vielen so gut reden könne. Für beide Teenager war der Besuch bei Kursana am Girls´ & Boys´ Day die erste Begegnung mit einer Senioren-Einrichtung.

Apropos Begegnung: Am Nachmittag trafen die Jugendlichen bei Kursana noch andere Schüler, die sich am Girls´ & Boys´ Day bei den Seligenstädter Brandschützern über die Arbeit der Einsatzgruppe informierten und die mit dem Feuerwehrfahrzeug zu einer Alarmübung in der Pflegeeinrichtung ausgerückt waren. Statt Martinshorn gab es später noch harmonische Klänge bei Kursana: Die Schülerinnen Lotte und Joelle- Marie setzten sich ans Klavier und spielten einige Stücke. Sie fanden den Tag so beeindruckend, dass sie sich künftig bei Kursana ehrenamtlich engagieren und gern wieder ein kleines Klavierkonzert geben möchten.

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