Weinfest im Kursana Domizil Siegen

Ausgelassene Stimmung beim diesjährigen Weinfest im Theodor Keßler-Haus. Beim traditionellen Traubenschätzen gab es eine Überraschung.

Das gab’s noch nie: Das alljährliche Weinfest der Dina-Herter-Stiftung im Kursana Domizil Theodor Keßler-Haus brachte diesmal neben einer Weinkönigin auch einen Weinkönig hervor. Grund für die Doppelspitze: Gleich zwei Senioren hatten sich beim traditionellen Traubenschätzen mit sicherem Augenmaß des Amtes würdig erwiesen. Ursula Ney, 75, und Jochen Achenbach, 67, taxierten die vom Geschäftsführer der Stiftung Andreas Kornmann mitgebrachte Traubendolde zielsicher auf 140 Früchte. Damit lagen sie gerade einmal zwei Trauben über der tatsächlichen Zahl. „Ein Glück, dass wir auch zwar Schärpen haben“, erklärte Domizil-Direktorin Annika Kron erleichtert. Und so wurde das neue Regenten-Paar mit Schärpe, Weinlaubkranz und Diadem feierlich gekrönt. 

Festlich geschmückt war auch der Speisesaal der Pflegeeinrichtung. Bocksbeutel auf den Tischen, Trauben- und Weinblättermotive prägten die herbstliche Kulisse, die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes für diesen Tag geschaffen hatten. Angestoßen wurde mit frischem Federweißem. Dazu sorgte Alleiunterhalter Kevin Brachthäuser-Weyrich mit seiner steirischen Harmonika und einem breiten Repertoire althergebrachter Trinklieder für ausgelassene Stimmung. „Einmal am Rhein …“, sangen die Siegener Senioren, bis Zwiebelkuchen und Blutwurst-Schnittchen gereicht wurden. Denn auch das ist Tradition: Das Weinfest im Theodor Keßler-Haus mündet immer in einem gemeinsamen Abendessen.

Wer nicht im Saal dabei sein konnte oder wollte, genoss die kulinarischen Köstlichkeiten im Wohnbereich. Dort bekamen die Bewohner am nächsten Tag noch Besuch und wahlweise eine Flasche Traubensaft oder einen Obstkorb überreicht. So wirkt das schöne Fest noch genussreich nach. Insbesondere bei der Weinkönigin und dem Weinkönig, deren Majestäten üblicherweise auch im Alltag noch eine ganze Weile schmunzelnd geehrt werden.

Zum Weinfest geladen hatte wie jedes Jahr die Dina-Herter-Stiftung, die auch andere Projekte im Kursana Domizil Siegen finanziert. Im Herbst feiert die Stiftung mit dem 50. Todestag ihrer Stifterin Jubiläum.