Pizzablech für den Ofen bereit. Copyright: Kursana

 
16.04.2018

Lecker: "Pizza Allerlei"

Neuentdeckung im Koch-Kurs des Kursana Domizils

Man könnte die Damen vom Koch-Kurs auch den Klub der 90jährigen nennen, mit ein bisschen Schummeln – Irene Plückhan ist erst 89. Die vier Frauen eint nicht nur die Freude am selbstgemachten Essen, sondern auch das Pizza erst auf dem Speisezettel steht, seitdem sie im Kursana Domizil Stavenhagen leben. Magdalene Bremer erzählt, dass man Pizza in Mecklenburg nicht kannte. Warum auch? Es gab genug anders. Anni Schröder, Köchin von Beruf, stimmt ihr zu. „Mein Mann mochte so etwas nicht,“ erzählt Irene Plückhan, „und die Enkel haben sich einmal eine Pizza bestellt, aber die war sehr teuer.“  Hier im Domizil haben sie ihre eigene Variante die  „Pizza Allerlei“ erfunden. Salami, Bierschinken, Zwiebeln, Paprika, Tomaten und natürlich Käse. Alles reichlich und fein geschnippelt. Mit diesem Belag hält keine Variante aus dem Pizza-Service mit. 

Seit 2017 gehört Pizza, vielleicht nicht die Stavenhagener Variante, übrigens zum immatriellen Kulturerbe UNESCO, ist also ein internationales Kulturgut. Die Frauen sind ausgesprochen begeistern von ihrer persönlichen Neuentdeckung, für die sie das Abendessen im Domizil – übrigens wie an jedem Koch-Kurs-Tag ausfallen lassen. Pizza machen war früher, werden sich einige Jüngere erinnern, eine ausgesprochen unterhaltsame Angelegenheit.  Man hat mit viel miteineinander geschwatzt bis so ein Blech voll war. Auch diese Tradition habe die Frauen, zwar unbewusst, aber wieder aufleben lassen. Beim Schnippeln wird von anderen Rezepten erzählt, von Mehlschwitze und Pfannensoße. Und von einem Rezept, das sich eigentlich, wie eine Frühform der Pizza anhört: Teig für Kartoffelpuffer wurde auf dem Blech ausgerollt und mit Speckscheiben belegt. Einfach, gut und kalorienreich, wie man es in der Zeit nach Krieg brauchte. Geschmack und Geruch sind für immer gespeichert. Aber heute steht „Allerlei“ an und duftet schon aus dem Ofen.

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