Thomas Dagge

 
02.04.2022

Sänger, Pfarrer, Frohnatur

Thomas Dagge ist neuer Direktor des Kursana Domizils Stavenhagen

„Im weißen Rößl am Wolfgangsee“ klingts durchs Büro des  Kursana Domizils Stavenhagen. Nein, kein Ständchen für den neuen Direktor Thomas Dagge. Hier singt der Direktor selbst. Später beweist er Textsicherheit, in dem er seinen einziger Sprechsatz aus der Operette  zitiert: „Majestät, der schwedische Stutzen“. Bei diesen Erinnerungen an die Lübecker Sommeroperette muss er selbst lachen. Überhaupt lacht er viel und erzählt gern kleine Anekdoten. Insofern passt er perfekt in die Fritz-Reuter-Stadt Stavenhagen. Seit wenigen Wochen ist er hier Direktor des Kursana Domizil. Und folgt – unterbrochen durch den Interimsdirektor Klaus Nickel –  auf  Petra Weber-Zöllick, die das Domizil über fast 30 Jahre lang leitete. Sie war in der Region verwurzelt, verstand es wunderbar die Stadt, die Schulen, Kindergärten und auch die Honoratioren Stavenhagens mit dem Heim zu vernetzen. Dass dies Thomas Dagge auch gelingen wird, daran besteht kaum Zweifel. Schließlich ist er nicht nur sangesfreudig, sondern auch Pfarrer und überhaupt umtriebig. Gelernt hat der 62jährig Kieler Krankenpfleger. Die Entscheidung fiel, kann er sich noch gut erinnern, zwischen Büro oder etwas Sozialem. Er wusste seine Stärke ist zuhören und Menschen nahe sein zu können. Dann wieder eine Entscheidung: Jura, Hirnforschung oder Theologie? Also Theologie in Kiel und Berlin. Seine Pfarrgemeinden waren bevorzugt in Norddeutschland und er war vorwiegend für die Arbeit mit älteren Menschen zuständig. Und zwischendurch immer mal wieder ein Blick auf die Sangeskarriere. Man hat ihn durchaus ermutigt. Doch ihm fehlte der Mut.

Dann erzählt er von einer „Predigerschwemme“, die es in den späten 80ern in Westdeutschland gab, die ihn nochmal neu denken ließ. Er entschied sich für ein Sozial-Management-Studium, das ihn auch dem Papier nach, befähigte soziale Einrichtungen zu leiten. Der Weg führte ihn unter anderem nach Saßnitz auf Rügen und war dort  14 Jahre lang Vorsitzender des AWO-Stadtverbandes und des Grundtvighauses, einem Kultur- und Bildungszentrum mit Mehrgenerationenhaus. Ein hochinteressantes Projekt. Außerdem engagierte er sich in der dortigen Kirchengemeinde.  Nun also Stavenhagen. Eine erste Aufgabe hat er sich schon gestellt: Es sollen wieder regelmäßige Gottesdienste stattfinden. Gerade ältere Menschen - auch in dieser atheistischen Gegend – haben ein Bedürfnis danach. Den Pfarrer hat er ja im Haus. Den Chor kann er auch leiten – also wird alles bestens. Und als Frohnatur wird er weiterhin die Mitarbeiter beflügeln an die gute Arbeit seiner Vorgänger anzuknüpfen.

 

Zur Übersicht