Die Bewohner des Kursana Domizil Straelen beim Martinszug. Foto: Kursana

 
11.11.2019

Bettler mit reicher Gabe

Bei der diesjährigen St. Martinsfeier im Kursana Domizil Straelen gab es einen Rollenwechsel. Sankt Martin war verhindert und so war es diesmal der Bettler, der die Gaben verteilte.

„Was wäre Sankt Martin ohne Bettler?“, fragte dieser, als er ohne Martin aber zusammen mit dem örtlichen Martinskomitee gleich nach dem Mittagessen im Domizil eintraf. Natürlich hatten sie den Bewohnern auch etwas mitgebracht. Buckmännchen, Schokolade, Saft und von Grundschulkindern gemalte Bilder befanden sich in den prall gefüllten Martinstüten. „Toll, dass Sankt Martin auch an uns denkt“, freute sich Bewohnerin Anna Kegel, 81. Die Senioren bedankten sich für die großzügige Gabe mit gekonnt vorgetragenen Martinsliedern. „Durch die Straßen…“, erklang es im Restaurant der Einrichtung und auch in der Demenzwohngruppe „Tulpe“ wurden Martinslieder gesungen. Die vorbereiteten Liedblätter waren kaum nötig – die meisten Bewohner sangen textsicher die bekannten Strophen.

Bei Glühwein und Püfferchen wurde es dann am Nachmittag gemütlich. Bunte Laternen bildeten die stimmungsvolle Tischdeko. Die Bewohner hatten sie in der Woche zuvor selbst gebastelt. Aber nicht nur für die Tische waren die Laternen gedacht. Denn ein Ereignis fehlte noch: der Martinszug. Warm anziehen, hieß es deshalb, als es zu dämmern begann. Das ganze Betreuungsteam von Haus Anna half mit und auch Angehörige und Freunde waren gekommen, um möglichst viele Bewohner mitzunehmen. Ausgestattet mit Wolldecken, Heißgetränken und ihren kunstvollen Laternen fand sich so eine fröhliche Seniorengruppe am Straßenrand, um dem Martinszug der Gemeinde beizuwohnen. „Uns geht es aber gut hier", lobte Bewohnerin Ingrid Bischoff, 83, den ereignisreichen Tag. Mit Freude und Staunen betrachteten die Senioren die Laternen der vorbeiziehenden Kinder. Und plötzlich war auch er wieder da: Sankt Martin auf seinem Pferd.

Foto: Kursana

 

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